Kritik romantische Komödie: (500) Days of Summer (2009) – 7 Sterne – mit Video & Presse-Links

Los Angeles: Tom und Summer arbeiten in einem Grußkarten-Verlag und sind 500 Tage mal mehr, mal weniger zusammen. Tom will Bindung, Summer eher nicht. Mit Zooey Deschanel, Joseph Gordon-Levitt, Regie Marc Webb (Musikvideospezialist hier mit Kinodebüt).

Der Film zeigt einzelne Tage aus dem Großstadt-Leben von Tom und Summer, in nicht chronologischer Reihenfolge. Dabei gibt es intelligenten Humor, schöne Selbstironie, ein paar unaufdringliche, sogar liebenswerte technische Spielereien und einen peppigen Tanz mit Dutzenden Passanten auf der Promenade.

Altkluge Schwestern & dröge Macker:

Die altkluge kleine Schwester mit ihren unwahrscheinlichen Psychosprüchen wirkt papiern. Toms Kumpels sind dröge Mackerklischees, wenn auch mit coolen Sprüchen. Fast der ganze Film ist leicht beige abgetönt, heute geht ja nichts mehr ohne sichtbares Colour Grading.

Ich habe öfter gelacht, besonders beim allerletzten Satz. Aber tief geht der Film nicht, Tom bleibt statisch und teils monoton selbstmitleidig, Summer betont undurchschaubar. Es ist eine hübsche Sommer-Komödie – mit einem kleinen bisschen Herbst.

Persönliche Erklärungen:

Zu Beginn des Films dachte ich, hier sieht New York aber blass aus. Ich schämte mich sehr, als ich verstand, dass in Los Angeles gedreht wurde; das erscheint hier aber nun wirklich wie ein sehr blasses New York. Ich fühlte mich ein bisschen besser, als ich auch vom Kritiker der New York Times las, er habe an andere Städte gedacht (unten).

Beim großen urbanen Tanz auf der Promenade in Los Angeles denkt man fast schon an Bollywood, speziell an den urbanen Tanz auf der Straße in Kal Ho Naa Ho/Lebe und Denke nicht an morgen/Indian Love Story (2003, gefilmt in Toronto, das für New York steht). Auch die Splitscreens aus (500) Days gibt es in Kal Ho Naa Ho.

“Skurrile Details, originelle Nebenstränge” – die Kritiker:

(500) Days wurde zum Riesenerfolg an der Kinokasse und bei den Kritikern, spielte sein Budget vielfach wieder ein.

  • Rotten Tomatoes: 86% Kritikerzustimmung (mit englischen Kritikerzitaten)
  • Metacritic: 76% Kritikerzustimmung (mit englischen Kritikerzitaten)
  • IMDB: 7,8 von 10 Publikumssternen (344899 Stimmen September 2015)
  • Deutsche Kritikerzitate bei Film-Zeit.de

Spiegel:

hält im groben Ablauf wenig Überraschungen parat… Entwicklung skurriler Details, origineller Nebenstränge

Schnitt:

Unspektakulär, aber mit so einer Aufrichtigkeit erzählt, daß man merkt, wie oft man im Kino sonst mit Klischees verarscht wird.

Roger Ebert gibt seltene 4 von 4 Sternen:

A delightful comedy, alive with invention… There’s a little black and white, a little musical number, a little Fellini…

Variety:

Webb adroitly captures the moods of love’s different stages… The leads provide everything a romantic comedy needs in terms of flair and likability

New York Times:

a winsome, accessible movie about more-or-less recognizable young people navigating the murky waters of post-sexual-revolutionary

Guardian:

Despite clever moments and Hornbyesque touches of melancholy, it’s let down by sitcom cliches… some cutesy and unreal stock characters

Rolling Stone:

the sublimely smart-sexy-joyful-sad (500) Days of Summer hits you like a blast of pure romantic oxygen. It turns the genre on its empty head

USA Today:

it’s hard to imagine a more delightful, witty, well-acted and inventive comedy…charmingly heartfelt story presented in a way that’s both breezy and innovative

Village Voice:

It’s more like a love story in a blender. What is unexpected is the sincerity beneath the modest conceit that, yup, love hurts.



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