Indien-Studenten-Roman: Five Point Someone, von Chetan Bhagat (2004) – 6 Sterne

Bhagat schreibt äußerst flüssig, ich habe das sehr zügig gelesen. Einige Kapitel gegen Ende sind auch spannend und mitunter ungehemmt schmalzigBollywood gedruckt. Im Mittelpunkt stehen drei Studenten und ihre oft banalen Jungmännergedanken: Arbeit vermeiden, Frauen beschlafen, Alkohol, Kumpeltum.

Mitunter ist mir der Ton zu vulgär, und Frauen spielen in der Handlung selbst nur Nebenrollen. Mitunter müffelt Five Point Someone regelrecht nach Herrensekreten.

(Auch der Bollywood-Hit 3 Idiots, der sich vage an Five Point Someone orientiert, ist vulgär; das Buch gefällt mir etwas besser als der Film, vielleicht weil man es sich in der Fantasie dezenter vorstellt als im gern unangenehm direkten Film.)

Wieviel Indien steckt im Roman?

Der indische Erfolgsroman liefert viele Hintergründe übers Studium am elitären Indian Institute of Technology (IIT). Indische Kultur enthält er dagegen nur begrenzt, eher Vodka-Gelage bei Pink Floyd-Musik.

Es gibt aber ein paar Einblicke ins Familienleben, so das belastende Brautgeld für zu verheiratende Schwestern oder die ebenso beklagenswerte Keuschheit der “guten Inderin”. Die Handlung lässt ein paar kleinere Fragen offen (so den familiären Hintergrund des Ich-Erzählers Hari), aber im Vergleich zu einem üblichen Bollywoodfilm bleiben die Fragezeichen klein. Chetan Bhagats 2 States, das ebenfalls verfilmt wurde, gefällt mir etwas besser.

Freie Assoziation:


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