Wer sich für Dorf und Landwirtschaft in Deutschland interessiert, bekommt hier Fakten plus Geschichte noch und nöcher. Warum ich das Buch trotzdem nicht ganz las: Werner Bätzing schreibt für mich zu dröge, zu wissenschaftlich:
- passivisch, substantivisch, umständlich
- im Haupttext nur die verallgemeinernde Erkenntnis, konkrete Beispiele höchstens als Endnote
Wird werden kann:
Zwar textet Bätzing nicht vollends verschwurbelt professoral, aber doch stumpf abtörnend bürokratisch. Ein Beispiel von S. 158 zeigt zweimal vermeidbares Passiv innerhalb von vier Zeilen eines einzigen langen Absatzes:
In diesem Zusammenhang wird auch das Landleben neu gesehen ((…)) so dass der Beginn der Dienstleistungsgesellschaft um das Jahr 1980 herum angesetzt werden kann.
Die drei Tabellen im Buch sind zudem nüchterne Zahlenkolonnen – keine Kurven, Balken- oder Tortendiagramme. Eigentümlich, dass die Farbbilder ländliche Beispiele zeigen, aber nie den Aufnahmeort nennen.
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Zwei exemplarische Beispiele:
Sprachliches Unglück gesellt sich hinzu, etwa
Zusätzlich gibt es zwei neue technische Entwicklungen, die diese Entwicklung noch zusätzlich beschleunigen. ((S. 163))
oder
zwei exemplarische Beispiele ((S. 275))
Sowie Langatmiges, das viel kompakter formuliert gehört wie
die Probleme der Verschmutzung des Grundwassers und der Verluste der Artenvielfalt
Hier hätte das Lektorat beim C.H. Beck-Verlag eingreifen sollen.
Endnote 6 zu Kapitel 7:
Im Haupttext liefert Werner Bätzing verallgemeinernde, abstrakte Erkenntnis pur. Konkrete Beispiele und Menschen verbannt er in den langen Anhang. Zum Beispiel auf Seite 157
entstehen völlig neue Gruppen von Akteuren auf dem Land, die es vorher nicht gegeben hatte6.
Wen meint Bätzing? Warum nennt er sie nicht gleich? Wir müssen erst am Buchende Endnote 6 zu Kapitel 7 aufspüren – dort liefert Bätzing auf einer halben Seite zwei Beispiele für Bürgerinitiativen.
Diese Akteure und andere Vertiefungen gehören direkt in oder direkt unter den Lauftext, sie verbessern ihn. Nur reine Quellenangaben gehören in Endnoten.
Meine persönlichen, flüssiger erzählten Alternativen zum Thema “Dorf”, natürlich nicht 1:1 vergleichbar:
- Sachbuch: Geert Mak, Wie Gott verschwand aus Jorwerd, Reportage und Einzelschicksale sowie Hintergründe und Geschichte zu einem NL-Dorf
- Roman: Mittagsstunde, von Dörte Hansen, ein norddeutsches Dorf
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