Leseeindruck Matthias Politycki: Alles wird gut (Roman 2023)

Die ersten 50 Seiten lesen sich, als ob Matthias Politycki ganz viel äthiopische Landeskunde und Reiseerlebnisse ins Buch packen wollte, sehr zu Lasten der Handlung. Man hört von allerlei Regionen, Volksstämmen, Pflanzen, Tieren, Tigray und Felsenkirchen, in verwirrend geschachtelten Rückblenden; zwei Landkarten gibt es auch. Zwischendurch wird eine Frau geschlagen, sympathisch ist keine Figur, das ganze Land nicht.

Politycki (* 1955) schreibt unambitioniert bis wunderlich:

dann wurde’s teuer… daß… abgeschnittne Jeans…

Assoziation:

  • Auch in Polityckis Tansaniaroman Das kann uns keiner nehmen gibt es einen dramatisch angekündigten Tod und zu viel Touristenkleinklein. Trotzdem fühlte ich mich besser unterhalten dort, vielleicht weil die zwei weißen Hauptfiguren bessere Dialoge produzieren als die eine weiße (und erklärtermaßen dröge) Hauptfigur in Alles wird gut (dies der Stand der Dinge bei Seite 58, weiter kam ich nicht). Der Weiberroman war eh besser.
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