Über den Reisebericht von W. Somerset Maugham, Das Lied des Flusses (1922, engl. On a Chinese Screen)

Der schmale Band enthält 58 kurze, unverbundene Eindrücke von der China-Reise, die Maugham 1919 unternahm. Jedes Stück ist nur ein bis drei Seiten lang. W. Somerset Maugham (1874 – 1965) portraitiert wenig Chinesen, sondern vor allem europäische Diplomaten, Seefahrer, Kaufleute, Missionare. Einmal schildert er nur, wie er auf einem Sessel in ein Dorf und in eine Pension getragen wird.

Die Einzelteile haben nichts miteinander zu tun und oft wird der Ort nicht genannt. Das klingt schon distanziert, und dazu pflegt Maugham einen schnöseligen, snobistischen Ton; er redet gern leicht unverständlich oder herablassend.

Einen großen dokumentarischen Wert haben die Berichte sicher nicht, und sie klingen auch schlechter als die meisten Kurzgeschichten von Maugham. Anders als in vielen Kurzgeschichten gibt in diesen China-Skizzen teils keinen Ich-erzähler.

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