Filmkritik: Alexander, der Lebenskünstler (1968, mit Philippe Noiret) – 7 Sterne – mit Video

Liebenswerter Bauernschwank aus einem französischen Dorf: Bauer Alexandre (Philippe Noiret) wird von seiner Frau jeden Tag per Walkie-Talkie über alle Felder gehetzt. Dann endlich rafft ein gnädiger Unfall das herrische Weib hinweg, und Alexandre legt sich zwei Monate ins Bett; zuvor lässt er noch alle Tiere frei, und zum Einkaufen schickt er sein gewitztes Hundchen. Die Dorfbewohner fürchten jedoch die zersetzende Wirkung von Alexandres Bett-Lager, denn schon legen weitere Bauern Rechen und Mistgabel nieder. Die rechtschaffenen Dörfler wollen Alexandre mit allen Mitteln wieder zur Plackerei bringen.

Die Komödie hat viele witzige Ideen und ist deftig politisch unkorrekt, aber nicht verstörend krass. Sie zeigt reihenweise Außenaufnahmen und Landleben pur mit Kürbisfeldern, Sonnenblumenfeldern, Kornfeldern, Karpfenteich, Gänsen, Hasen, Kühen; auch eine Wagenladung Kohlköpfe kommt zu Schaden. Der niedliche Terriermischling präsentiert verblüffende Kunststücke. Ein Gallierdorf par excellence (weitere D Marlene Jobert, Pierre Richard, R Yves Robert, O-Titel Alexandre le bienheureux).

Allerdings wirkt der Spielfilm noch unrealistischer als nötig, und das stört m.E. den Gesamteindruck: So steht Noiret einmal zwischen den Häuserzeilen in der Dorfmitte und sieht das Hundchen auf sich zulaufen – das Zamperl im Gegenschnitt hechelt jedoch durch ein abgemähtes  Kornfeld, das passt nicht zwischen die Häuser. Dies ist nur eins von mehreren Beispielen für Sorglosigkeit.

Die Bildqualität der HDTV-Ausstrahlung 2019 war mau, der deutsche Synchronton weit besser verständlich als der frz. O-Ton.


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