Die Darstellung wirkt teilweise zu langatmig spekulativ – über viele Absätze psychologisierend und mögliche Beweggründe erläuternd; häufig erscheint der Name Julius Caesar viele Seiten lang gar nicht. Die Kaskaden von Ämterbezeichnungen und römischen Namen setzen Vorkenntnisse voraus.
Andererseits schöne Details über Caesars Truppenführung, seinen gerühmten Schreibstil, Gladiatoren und den Mietwohnungsmarkt im antiken Rom. Viele Schwarzweißabbildungen von Münzen, Statuen und Landkarten in meiner dtv-Wissenschaft-Ausgabe von 1993, allerdings ohne Fußnoten oder Literaturverzeichnis.
Bei dieser Ausführlichkeit überrascht es um so mehr, dass die Biografie mit Caesars Tod abrupt endet, obwohl gerade gegen Ende einige markante Figuren ein Eigenleben entwickelt haben; man würde sie gern noch etwas begleiten. Lediglich in einem kuriosen Nachwort, das auch Danksagung und ein paar Quellenangaben einschließt, liefert Meier etwa zwei Seiten zu Rom nach dem 15. März 44 v. Chr.
- Die Meinung der anderen: Golo Mann im Spiegel, Literaturkritik.de
- Christian Meier 2017 bei ARD-alpha (Videos)
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