Rezension Afrika-Doku: Lost in Liberia (2007) – 7 Sterne – mit Video

Die Irin Leila Blacking geht fürs Internationale Rote Kreuz nach Liberia, um bei Familienzusammenführungen zu helfen. Dort trifft sie auf ehemalige Soldaten und Kindersoldaten, die viele Greueltaten erlebten und begingen. Die Kamera begleitet sie bei der Vorbereitung in Genf wie auch bei vielen Begegnungen in Westafrika (Regie: Luzia Schmid, Kamera und Co-Autor Hajo Schomerus).

Neue Einblicke:

Die 93minütige Doku aus der ZDF-Reihe „Das kleine Fernsehspiel“ liefert völlig neue Einblicke, sie ist ausgesprochen schön gefilmt und bringt nicht zuviel Musik. Leila ist zudem eine gut aussehende  Hauptakteurin, die reflektiert, selbstkritisch und gern redet. Anders als bei vielen abendfüllenden Dokumentationen liefert hier eine Sprecherin aus dem Off ein paar Hintergründe, ohne belehrend zu wirken. Ein „leiser Film, der unbequeme Fragen aufwirft“, meinte TV Spielfilm.

Die Personalpolitik des IKRK wirkt in diesem Film fragwürdig: Leila hatte sich Liberia nicht ausgesucht. Dann kommt sie ins Land – und ihre Station wird vorzeitig überraschend geschlossen. Auch darum erscheint Leila im Film oft frustriert, mal ganz abgesehen von den schwierigen Bedingungen im Alltag. Aber auch wegen ihres persönlichen Auftretens fragte ich mich öfter, ob sie die Richtige an diesem Ort ist.

Assoziationen:

Der Film erinnerte mich deutlich an meine eigene Reise in Liberias Nachbarland Sierra Leone und besonders an das Buch Green Oranges on Lion Mountain bzw. What for Chop Today über eine englische Helferin in Sierra Leone.


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