Ostasien
- Annehmbar, Asien, Deutschland, Deutschland-Film, Dokumentation, Film, Hot Country Entertainment, Interkulturell, Korea, Ostasien
Rezension Doku deutsch-koreanische Ehen: Endstation der Sehnsüchte – Ein deutsches Dorf in Südkorea (2009) – mit Video – 5 Sterne
Drei Koreanerinnen arbeiteten jahrzehntelang als Krankenschwestern in Deutschland. Mit deutschen Ehemännern verbringen sie nun das Rentenalter im südkoreanischen Dogil Maeul am Meer. Dieses spezielle Rückkehrer-Dorf ist als German Village bekannt und wird wegen seiner adretten Einfamilienhäuser am Wochenende von Ausflüglern überlaufen. Langsame Bilder, knappe Information: Der Film wirkt langatmig. Viele Szenen sind zu gedehnt – etwa Volkstanz, Tempelbesuch, mehrfach Karaoke -, manche haben gar nichts mit dem Thema zu tun: Einmal geht ganz allmählich ein Koreaner auf die Kamera zu und schließlich an ihr vorbei, es hat keinen Bezug zum Film; auch die langen Blicke aus Auto- und Busfenstern bringen kaum etwas. Texteinblendung gibt es nur am Anfang, einen Sprecher…
- Annehmbar, Asien, China, England, Film, Hot Country Entertainment, Interkulturell, Ostasien, Spielfilm
Spielfilm Chinesen in London: Chinese Blues bzw. Soursweet (1988) – 6 Sterne
Eine chinesische Kleinfamilie baut sich in den 60ern mit einem Imbiss eine Existenz im ärmsten Teil Londons auf. Doch der Mann verstrickt sich in Schulden, eine Gangsterbande setzt ihn unter Druck. Das ist fein beobachtet, in immer neuen, sorgfältig choreographierten Kamerabildern in trüben Farben. Respekt, Tradition und Hierarchie à la China spielen eine große Rolle hier. Aber mehr als Timothy Mos gleichnamige Romanvorlage zeigt der Film die Hauptfiguren auch als Individuen mit ganz eigenen Motiven. Europäer sieht man kaum. Der Film heißt Soursweet oder auch Chinese Blues, Regie Mike Newell, Hauptdarsteller Sylvia Chang, Danny Dun. Keine Komödie: Als Komödie würde ich das nicht bezeichnen: Die sehr ernste Bedrohung durch die…
- Annehmbar, Asien, China, Film, Hot Country Entertainment, Interkulturell, Ostasien, Reise, Spielfilm, US-Film
Spielfilm: Sieben Jahre in Tibet (1997, mit Brad Pitt; mit Trailer) – 6 Sterne
Harrers und Aufschnaiters Leistung ist unglaublich. Harrer hat daraus ein enttäuschendes Buch gemacht, und dieser Film ließ mich auch kalt. Ich kann es gar nicht genau auf den Punkt bringen: für meinen Geschmack gibt es zu wenig Landschaft (die Wildniswanderung hat im Buch einen größeren Anteil), zu viel chinesische Gewalt, und Brad Pitt sticht unangenehm als blondierter Schönling heraus. Highlight ist für mich der sympathische Bhutanese Jamyang Jamtsho Wangchuk als Dalai Lama, wenn auch mit bizarrem Akzent in der deutschen Synchro. Die gegensätzlichen Charaktere Harrer und Aufschnaiter ergeben theoretisch interessante Konflikte, die aber kaum ausgearbeitet werden. Die starken Abweichungen des Films vom Buch und von der Geschichte enttäuschen – eine…
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Hongkong-Spielfilm: Alle Herrlichkeit auf Erden (1955, mit William Holden, Jennifer Jones) – mit Video – 5 Sterne
Ein Farbfilm von 1955, gediegenes Hollywood. Die Dialoge funkeln zeitweise, Spiel und englische Stimmen sind jedoch oft steif – es wirkt, als ob die Schauspieler ein Theaterstück proben; die künstliche Bildanmutung mit diversen erkennbaren Rückprojektionen unterstützt das noch. Jederzeit hat man perfekten Meerblick, rein zufällig. Auf Amazon (Werbelinks): Bücher zu Hongkong | Südostasien | China Künstliche Bilder: Der Treffpunkt-Hügel wurde in Kalifornien gefilmt, so sieht er auch aus. Die Filmteile aus Chungking und Macao entstanden komplett im Studio. Zu häufig trieft die überaus süßliche Titelmelodie aus dem Geigenhimmel. Neben einigen Dialogen haben mir die Hongkong-Szenen gefallen, auch wenn das im Film thematisierte Flüchtlingsdrama nicht bildlich erscheint. Jennifer Jones wird im…
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Japan-Spielfilm: Postman Blues (1997) – mit Video – 4 Sterne
Das Bild zu dunkel, farbschwach, leicht gelb-braun stichig – oder ist das Absicht? Die Geschichte ist nicht ganz uninteressant – ein kleiner Postbote gerät sinnlos unter Polizeiverdacht – doch die Gesetzeshüter agieren und kalkulieren so dumm und tölpelhaft, dass man es nicht im geringsten ernst nehmen kann (jap. Posutoman burusu, Details auf IMDB). Dabei spielen sie ernst bis langweilig. Auch die Aktivitäten des Postlers sind kaum plausibel. Dazu kommt noch eine Berufskiller-Meisterschaft und im Showdown ein Radlertrio, das gegen eine aufwändige Polizeiblockade anstrampelt: alles reichlich absurd, wenn man es denn mag, aber für mich eher charmelos. Und nichts für schwache Gemüter: Der abgetrennte Finger wird im Film immer wieder gezeigt,…