Kritik TV-Spielfilm: Süßer September (2015, mit Caroline Peters) – 5 Sterne

Der TV-Spielfilm beginnt mit pfiffigen, lakonischen Dialogen, gleitet dann aber entschlossen ins Klischierte. Drehbuchroutinier Sathyan Ramesh schreibt gnadenlos wirklich alles rein: Einsamer an der Bar, Einsame an der Bar, Unglückliche auf der Hochzeit ihres Ex, eine gesund aussehende Todkranke, gleich danach Sterbeszene im Hospital, Beerdigung, fast noch ein Bitte-bleib-Drama am Flugi. Bollywood lässt grüßen, nur ist Mišel Matičević so gar nicht Shah Rukh Khan.

Dank Degeto wurden’s allglatte Bilder aus dem trendgerechten Berlin. Und Hauptfigur Caroline Petersen als gescheiterte Fotografin jobbt hier als Rezeptionistin, domiziliert aber großzügig telegen berlinbohèmegerecht; dank Degeto-Alimentierung nimmt sie auch unentwegt Taxis und reist für unbestimmte Zeit ins teure New York; arbeiten muss sie praktisch nie – schönes Prekariat. Filmpartner Matičević arbeitet prekär bei der Telefonauskunft, pilotiert trotzdem einen geräumigen Benz-Oldie, kauft dann wieder für Langstrecken zu zweit lieber Bahntickets. Der Deutsche Schauspielpreis 2016 als komödiantische Hauptdarstellerin ging an Caroline Peters. Das Buch konnten sie ja schlecht auszeichnen. Regie Florian Froschmayer.


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