Argentinischer Spielfilm: Der Sohn der Braut (2001) – mit Trailer – 6 Sterne

Der gestresste Restaurantbesitzer Rafael verkauft seine Gaststätte. Neben Geschäftlichem muss er sich auch mit einer zänkischen Ex-Frau und einer kritischen Freundin auseinandersetzen. Er sieht seine Tochter kaum. Sein Vater will derweil seine Alzheimer-kranke Mutter endlich kirchlich heiraten – nach 44 Jahren ohne kirchlichen Segen.

Rede-Marathon:

In diesem argentinischen Film passiert nicht viel, um so mehr wird geredet. Manche Dialoge sind unangenehm zu hören, und oft dauern sie zu lange – und das in einem Zwei-Stunden-Stück (Darsteller Ricardo Darín, Héctor Alterio, Norma Aleandro, Eduardo Blanco and Natalia Verbeke, Regie Juan José Campanella).

Zu oft zeigt die Kamera einen Sprecher weit vorn angeschnitten, den anderen entfernt in einer anderen Schärfeebene. Ansonsten erzeugt die Kamera häufig schöne Bilder, doch gerade bei Dialogen wirkt sie sehr statisch.

Nicht so witzig:

Manche Kritiker reden hier von einer Komödie, doch die Bezeichnung eignet sich für diesen Film aus Südamerika kaum. In den ersten Eindreiviertelstunden kommt nur gelegentlich Witz von einem exaltierten Schauspieler-Darsteller mit kuriosen Ideen und von ein paar Ungeschicklichkeiten des Restauranthelfers Nacho.

Erst am Ende entstehen ein paar heitere Situationen, die aber eher ernst ablaufen. Der Nachschlag nach dem Abspann ist banal, dürfte Freunden der Grobcomedy aber zusagen. Am besten gefiel mir ein Monolog über eine Videosprechanlage.

Die Schauspieler agieren gut, teils liebenswert. Im Gegensatz zu den Lebenskrise-Dialogen wirken die Szenen im Restaurantbusiness sehr lebensecht und wie von einem Insider geschrieben.

Der Trailer verspricht zuviel:

Meine DVD bot keine Extras, nur ein paar Trailer. Der Trailer zu Der Sohn der Braut lässt den Film deutlich unterhaltsamer erscheinen, als er ist – der Film müsste gekürzt werden. Der Sohn der Braut wurde für einen Auslandsoscar nominiert und bekam viele Preise in der spanischsprachigen Welt.

Ich hab’s mit deutscher Synchronisation gesehen, sie passt gut. Die argentinischen Original-Stimmen klingen weitaus schlechter, zudem sind sie stark vernuschelt. Untertitel gibt es nur auf Deutsch, nicht auf Spanisch.


Filme & mehr - Empfehlungen auf HansBlog.de:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Nach oben scrollen