Rezension Libanon-Spielfilm: Caramel (2007, mit Nadine Labaki) – mit Trailer – 7 Sterne

Sinnlicher, atmosphärischer, aber nicht weltbewegender Film von 2007, der vor allem in einem schlichten Schönheitssalon in Beirut abläuft; Regisseurin und Mitautorin Nadine Labaki spielt die Salon-Chefin. Sie zeigt vor allem Interaktion zwischen Frauen, die selten makellos, aber immer attraktiv und sehr präsent erscheinen, sekundenweise dachte ich an Pedro Almodóvar.

Stets menschlich, oft lustig, gelegentlich melo-dramatisch und in einzelnen Details mir unverständlich, aber ich bin kein Frauenversteher. Zugesehen hätte ich den Damen gern länger als 95 Filmminuten.

Caramel könnte wohl auch in einem anderen Mittelmeerland spielen, speziell in der Levante. Die politische Situation im Libanon spielt keine Rolle. Wir erfahren einiges über Leben und Alltagskultur, sehen jedoch wenig von der Stadt Beirut. Insgesamt gutes Hot Country Entertainment.

Kleinere Nörgeleien:

  • Gelegentlich wird Caramel überdeutlich.
  • Mitunter wirkt die Geschichte überfrachtet mit Nebenhandlungen.

Die Bluray enthält ein paar kurze Szenen von Dreharbeiten und Festivalauftritten und ein zehnminütiges Interview mit Nadine Labaki (auf Englisch mit deutschen Untertiteln). Allerdings ist in den Extras nichts zu sehen oder zu hören von Filmmusiker und Labaki-Ehemann Khaled Mouzanar.

Libanon-Dorfatmosphäre bietet Labakis 2011er-Spielfilm Wer weiß, wohin.


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