Hongkong-Roman: The Monkey King, von Timothy Mo (1978) – 6 Sterne

Thailand

Ja, ich habe mehrmals laut gelacht. Ganz behaglich war das Lachen nicht, denn die Figuren in diesem Hongkong-chinesischen Familienroman (mit einem halben Außenseiter) sind alle unsympathisch. Timothy Mo lässt sie zudem ein Pidgin-Englisch reden, das in Schriftform debil wirkt.

Alltag in Hongkong:

Trotzdem sieht man der Familie gern beim Alltagstreiben zu. In der ersten Hälfte passiert nicht viel, und wenn mal ein Haushaltsmitglied verstirbt, dann wird das Problem mit etwas Zeromonie und wenig Gefühl ad acta gelegt.

Es gibt immer wieder reizvolle, mild skurrile interkulturelle Begegnungen, geschildert aus chinesischer Sicht. Nebenfiguren heißen allerliebst Mabel Yip oder Pippy da Souza – viel besser geht’s nicht mehr. Der Roman zerfällt in verschiedene Stadt- und Dorfteile, und ein paar bizarre Ereignisse nach der Halbzeit können wohl nur Kanton-Chinesen oder Hongkong-Kenner wirklich (ein-)schätzen.

Schöne Sprache:

Mo schreibt ein sehr kraftvolles, dabei gebildetes und sarkastisches Englisch, das mich sehr anspricht. Allerdings gibt es mehr mir unbekannte Vokabeln als bei anderen Autoren, etwa bei Naipaul oder Theroux.

Besonders gut haben mir die Hongkong-Romane Suzie Wong und Kowloon Tong gefallen, die von Westlern handeln und erzählt werden; aber auch Alle Herrlichkeit auf Erden (A Many-Splendoured Thing, wie Monkey King eher aus chinesischer Sicht) ist nicht schlecht.

Freie Assoziation:


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