Nichts in diesem Hochglanz-Büroturm-Stadl wirkt realistisch. Glatte Gesichter, glatte Böden, glatte Kameratechnik, aalglatte Manieren, außer auf dem ausgiebig gefilmten Herren-WC. Die Büros geschmackvollst grau in grau, und bunt die Lichter der Großstadt bei Nacht. Jeder intrigiert gegen jeden, alle 20 Minuten ein halber Gag, alle halbe Minute bombastisch eine neue Musik, gnadenlos, nie wird es ruhig.
Eine seltsame Mischung aus komödiantischen und ernsten Figuren mit chronisch surrealem Verhalten. Immer neue Entwick- und hüllungen halten die Spannung gleichwohl hoch.
Visuell deutliche Parallelen zu anderen Geschäftsweltfilmen wie Work Hard – Play Hard, Unter dir die Stadt, Master of the Universe. Regie und Buch Rolf Silber, Hauptrollen Julia Koschitz und Tim Bergmann, außerdem Minh-Khai Phan-Thi, Dietrich Hollinderbäumer, Floriane Daniel, Andreas Pietschmann, Michael Kessler, Heio von Stetten und Johanna Gastdorf.
Die Kritiker:
Gelungen… so präzise wie unterhaltsam… Liebe ist mit dabei, Sozialdrama, Krimi, aber auch Komödie… Die Frauen sind hier nicht nur entweder Seelchen oder kühle Macherinnen, der Film lässt Facetten zu.
Prisma (gibt 3 von 5 Sternen):
Eine witzige wie gut besetzte Regiearbeit von Komödien-Spezialist Rolf Silber… Natürlich ist das übertrieben dargestellt und zum Teil nicht frei von Klischees, doch Spaß macht der Film trotzdem.
Mit großer Freude am boshaften Detail… der Karrierekleinkrieg ist wunderbar ausgedacht und noch besser gespielt… ein Werk, das sich durchaus mit vergleichbaren Hollywood-Komödien messen kann… Immer wieder sorgt die ohnehin beschwingte Bildgestaltung mit schwindelerregenden Kamerafahrten für originelle Perspektiven, zumal Kameramann Stephan Wagner die glitzernde Fassade Frankfurts hemmungslos als Weltstadt-Skyline verkauft… ein äußerst unterhaltsamer, höchst professionell gemachter Fernsehfilm
Rolf Silber ist da ein richtig guter Unterhaltungsfilm in bester amerikanischer Mainstream-Manier gelungen. Das Drehbuch vergisst nichts. Das pointierte Reden wirkt hier nicht aufgesetzt – es passt zum Berufsstand und macht Laune. Dass Sprachwitz, Komödiensituationen, menschliches Leid, Mobbing, ja sogar Selbstmord in einer Geschichte zusammen gehen können – das ist eine Kunst, die hierzulande selten ist… stark und sinnlich… wild gemixt zwischen King of Pop und Independant-Songwriting ist der wunderbare Soundtrack… Und was soll man noch von Julia Koschitz schwärmen, die zwischen Screwball-Touch und „ehrlichen“ Tränen einfach alles glaubwürdig spielen kann, was eine pfiffige, lebensnahe (Tragi-)Komödie braucht. Und selbst das Happy End von Silbers Film ist eine kluge Variante, die in die beschädigte Figurenpsyche blicken lässt.
Trotz des eher albernen Titels, der an billige Flughafen-Unterhaltungsromane erinnert, eine pfiffige, auch augenzwinkernde Bestandsaufnahme des allgemeinen Sittenverfalls im modernen Alltagskapitalismus. Der Film lebt von seinen tollen Darstellern und einem nicht allzu klischeehaften Blick in die Abgründe des Finanzbetriebs. Außerdem muss man einfach mal zugestehen: Dem Charme von Julia Koschitz, der man bereits in so vielen verschmitzten Rollen gerne zugesehen hat, erliegt man auch in dieser Bürokomödie recht schnell.
Eine allzu brave Komödie… Teilweise sind die pointierten Wortgefechte amüsant. „Männer ticken, Frauen anders“ bleibt insgesamt aber zu sehr an den Klischees hängen.
Filme & mehr - Empfehlungen auf HansBlog.de: