Rezension: Frag nicht, warum (Pakistan-Doku 1999) – 7 Sterne

Pakistans Regisseurin Sabiha Sumar lässt fürs ZDF eine Stunde lang die 17jährige Anousheh reden. Die freidenkende, extrovertierte Teenagerin würde gut in den Westen passen; doch sie müht sich auch redlich, in Koranschulen und in langen Diskussionen mit ihrem sehr konservativen Vater den Koran zu verstehen. Sie würde sich im Zweifelsfall den Wünschen ihres Vaters fügen, meint sie nach einigem Grübeln. Doch immer wieder spricht sie sich gegen frühe Hochzeit und eine untergeordnete Frauenrolle aus (englischer Titel Don’t Ask Why, Teil 6 der Reihe Girls around the World; kursiert auch in einer 33minütigen Kurzfassung).

Sumar liefert interessante Einblicke: Der Alltag in einer wohlhabenden, konservativen Familie Karachis; eine Koranschule für Teenagerinnen; im Brautzimmer bei einer Hochzeit; die staatliche Schule fehlt jedoch völlig. Alle agieren sehr natürlich vor der Kamera. Lange Strecken sind nicht synchronisiert, sondern lediglich untertitelt – gut. Teils wird ohnehin Englisch geredet.

Anousheh sticht überall heraus – sie ist weniger angepasst, weniger verhüllt, weniger feminin, selbstbewusster. Man fragt sich, wie es ihr seither in Pakistan ergangen ist.


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