Rezension norwegisches Ehe-Drama: Happy Happy (2010) – mit Video – 7 Sterne

Zwei Ehepaare leben Haus an Haus auf einem norwegischen Einödhof. Die Beziehungen innerhalb der Paare sind nicht spannungsfrei, und bald werden auch die nachbarschaftlichen Beziehungen brisant. Später kommen noch Rassismus, Homosexualität und Barrack Obama ins Spiel.

Dem sehr europäischen, unglamourösen Psycho-Kammerspiel bin ich interessiert gefolgt – auch wenn Joachim Rafaelsen zu penetrant schroff verletzend und Agnes Kittelsen zu aufdringlich naiv positiv agiert; Kittelsen erinnert äußerlich und in der Rolle etwas an Audrey Tautou. Gegen Ende wird es melodramatisch und überfrachtet und ich verstehe nicht, warum Kritiker von einer Komödie reden.

Verblüffend auch, dass ein Chor in der Handlung auftaucht, während ein weiterer Chor gelegentlich außerhalb der Handlung ein paar Takte Gospel singt – ist das die Komödie? Die Landschaft ist stets tief verschneit, doch überwiegend spielt der Film in norwegischen Holzhäusern. Die Kamera zeigt unaufdringlich schöne Bilder, und nach 85 Minuten ist alles vorbei. Ich fühlte mich etwas an Spielfilme aus der Schweiz und an die ernsteren Spielfilme aus Schweden erinnert.

Anne Sewitsky debütierte hier als Regisseurin, Ragnhild Tronvoll als Autorin. Ihr Film sammelte Preise und wurde ging ins Rennen um den Auslands-Oscar.



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