Rezension Hindi-Komödie ohne Dialog: Pushpak (1987, mit Kamal Hassan) – 3 Videos – 7 Sterne

Der liebenswerte kleine Film verzichtet gezielt auf Dialog – stattdessen gibt es Gesten und Grimassen. Das wirkt gar nicht immer so unrealistisch, denn die Hauptdarsteller kommunizieren öfter durch Glasscheiben oder durch einen Innenhof getrennt.

Große Gesten:

Pushpak zeigt auch viel stummes Sinnieren und Forschen. Kamal Hassan und die junge, schöne, aber stets geerdete Amala Akkineni liefern ein großes Spektrum von Gesichtsausdrücken, nonverbaler Unterhaltung und physischer Komik – und der Plot packt noch Liebe und einen Mordversuch dazu.

Zu den sehenswerten Nebendarstellern zählen Tinnu Anand als ungeschickter Vertragsmörder und Farida Jalal, wieder einmal Mutter einer begehrten Tochter. Sogar ein echter, vergnüglicher Zauberkünstler wurde in die Handlung eingebaut.

Hintergrundklänge:

Pushpak hat viele Hintergrundgeräusche und gelegentlich hört man verzerrte Dialoge im Hintergrund. Gehen die Hauptfiguren ins Kino, dann erklingen die Dialoge von der Leinwand unverzerrt; ich habe gelesen, dass diese Dialoge je nach indischem Bundesstaat wechselten.

Pushpak bringt überdies kuriose Hintergrundmusik, die an einen Comic erinnert und – wie auch die Hauptakteure – so gar nicht typisch indisch ist. Dieses Bling-Blang-Blong erklingt allerdings zu oft und passt nicht immer.

Mit nur 131 Minuten ist Pushpak für indische Verhältnisse kurz (und nicht zu verwechseln mit neueren, härteren Verfilmungen). Dennoch nutzt sich der Effekt eines Stummfilms mit Hintergrundmusik vorzeitig ab. Eine 90-Minuten-Fassung würde stärker wirken. Gute Unterhaltung bietet der Film allemal.

Der südindische Star Kamal Hassan hat noch mehr Komödien produziert, so Chachi 420 (1997), ein indianisiertes Mrs. Doubtfire. Darin verkleidet sich das gestandene Mannsbild Hassan als indische Zugehfrau mit Sari.



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