Deutschland-Doku: Deutschland von oben (2012; mit Trailer) – 6 Sterne

Blauer Himmel, kreiselnde Kameras, seifige Musik, dräuende Texte mit dito Stimme – das ist Deutschland à la ZDF.

Luftbilder sehen ohnehin immer gut aus. Und wenn sie mal am Boden aufnehmen, dann

  • aus Untersicht,
  • mit Gegenlicht oder
  • niedliche Robbenbabys.

Jedes zweite Land erscheint mit diesen Tricks noch besser als DE.

Ja, schon, informativ – aber:

Sicher, diese Bilder *sind* immer noch besonders toll und man lernt auch einiges, über Zugvögel, Hochöfen und, ja, niedliche Robbenbabies. Von Januar bis Ende Oktober scheint in DE unentwegt die Sonne, und die 80 Millionen Eingeborenen bestehen vor allem aus Steinböcken, niedlichen Robben und Wildpferden.

Doch die Informationen wirken zusammengegoogelt und beliebig. Und Werner Völz bringt sie so schwülstig zum Vortrag, dass man eine dicke Haut braucht.

Effekte ohne Ende:

Die Musik dröhnt unentwegt, gnadenlos, jede einzelne Sekunde. Sie zitiert Mike Oldfield und Philipp Glass (so wie der Film sekundenweise an Koyaanisqatsi erinnert), hat aber viel weniger Charakter.

Die rotierenden Kameraflüge um Berggipfel herum begegnen zu oft in diesem Film und in anderen Bergfilmen auch – so neu ist die Technik mit den Außenkameras nun auch wieder nicht. Dann noch hektische Jumpcuts und abrupte Wechsel zwischen Zeitlupe, normalem Tempo und gelegentlich Zeitraffer:

Die Autoren trauen ihrem Material keine Sekunde, alles blasen sie mit Musik, Tricks und bombastischer Ansage bis zum Platzen auf.


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