Die meisten Akteure reden meist nervtötend über Sex. Nicht nur beim Essen und in der Sauna, sondern auch im Supermarkt und im Bett. Ununterbrochen. Die Tiraden sind weder lustig noch erhellend, sondern überwiegend peinlich, sehr peinlich oder ganz schmerzhaft peinlich.
Der Ton gerät dabei völlig überflüssig vulgär und mechanisch kalt. Werden die Figuren zum Schweigen aufgefordert, reden sie dennoch weiter. Geht es ausnahmsweise nicht um Sex, bleibt der Ton gleichwohl zynisch und vulgär.
Zwischendurch wohnen wir Leibesübungen bei: Mann-Frau, Frau-Frau, Mann allein, Mann-Mann als positiv erzählte Vergewaltigung.
Natürlich nimmt der Regisseur nicht an, nehme ich an, dass wir solche Gespräche, solche Bilder und solche Menschen goutieren. Es ist ja nur eine neutrale Studie. Und wir sind liberal.
Mir persönlich bereiteten die Gespräche und der ordinäre, aber teils pseudointellektuell ziselierte Tonfall Unwohlsein, weit stärker als bei den Reden-übers-Rammeln-Filmen von Denys Arcand. Zeitweise fand ich die nur für den Zuschauer durchschaubaren Lügen unterhaltsam, aber das nutzte sich nach der ersten halben Stunde ab.
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