TV-Spielfilmkritik: Südstadt (Deutschland 2018, mit Anke Engelke, Andrea Sawatzki) – 8 Sterne – mit Video

Das unterhaltsame ZDF-Drama zeigt drei kriselnde Beziehungen in einem einzigen Mietshaus. Überall gibt es verheimlichte Seitensprünge, Jobambitionen, Jobkatastrophen, Schwangerschaften, Schwangerschaftsabbrüche. Die Frauen kommen dabei klar besser weg. Die gut konstruierte Geschichte bringt viele angespannte Dialoge, die nur gelegentlich zu plakativ egoistisch werden (mit Anke Engelke, Andrea Sawatzki, Dominic Raacke, Regie Matti Geschonneck, Buch Magnus Vattrodt).

Die Wohnungen und das Viertel wirken vielleicht etwas zu filmi bürgerlich-bohème, mitunter reden die Akteure zu altklug-gedruckt, und obwohl die Geschichte nach einem Kölner Szeneviertel heißt, spricht niemand kölsch – der Regiolekt erklingt nur bei den Liedtexten eines Hobbychors. Deutlich erinnert Südstadt an ein anderes TV-Drama des Regisseurs Geschonneck, an Silberhochzeit mit Iris Berben: auch dort sammeln sich mehrere mehrere Paare um eine Abendtafel, und dann brechen die Konflikte auf; in beiden Filmen kreisen die Paare in einer engen Welt, die weitere Umgebung spielt keine Rolle. Südstadt ist besser, weil hier Kinder etwas mehr Alltagsrealität in die Handlung bringen, und weil die Geschichte nicht großteils im Esszimmer spielt (die Tafelrunden erinnern auch ähnliche Schmause in Die Notlüge).


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