Intensiv, eindringlich inszeniert, in Edel-Optik gefilmt, sehr spannend, nur momentweise zu melodramatisch. Tolle Mischung aus Spielszenen und dokumentarischem Material – dass die Schauspieler den Originalen nicht perfekt ähneln, stört nicht (Anja Kling hat allerdings deutlich mehr Format als die Vorlage, Bettina Wulff).
Anders als die auf ihre Art auch unterhaltsame zu Guttenberg-Verfilmung desselben Senders kommt das Wulff-Drama ohne drastische Satire, ohne triefende Schadenfreude aus (darin an den deutschen Politik-Spielfilm Männertreu erinnernd). Ich kann den Realitätsgehalt nicht beurteilen.
Seltsam wirkte, dass sich der gespielte Bundespräsident (Kai Wiesinger) mit den immergleichen drei Beratern umgibt; deren Einflüsterungen ist er ganz und gar hörig, er trifft kaum eigene Entscheidungen, und wenn, dann sind sie falsch.
Gejagt und geführt von Mitarbeitern, Anwälten, Journalisten, junger Ehefrau – ein Wulff im Schafspelz, wie es auch im Film einmal heißt? Stimmt das so?
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