Der Film zeigt Elefanten auf der Pinnawala-Elefantenfarm, im Udawalawe-Nationalpark, bei der Prozession und im Bananenfeld. Hauptfigur ist Kandula, der halbwüchsige Elefant der halbwüchsigen Chandani. Sie ist die Tocher des Chef-Elefantenführers von der Farm und soll sein Handwerk erlernen.
Darum lebt Kandula im Vorgarten von Chandanis Familie, wo er zum Einstand die Wäsche von der Leine holt. Du musst noch viel lernen, hört Chandani da von ihrem Vater.
Wenig Information:
Der Zuschauer lernt nicht so viel: Der Film (gedreht 2006 bis 2008) ist reich an Atmosphäre und knapp an Information. Viele Szenen laufen ganz ohne Sprecher, nur mit süßlicher Musik und Umweltgeräuschen. Wir sehen keine Karte von Sri Lanka, wissen nicht, in welcher Sprache die Leute reden und rätseln, ob Chandini nun die Schule abgeschlossen hat: Am Filmbeginn geht sie in den Unterricht, später spielt Schule keine Rolle mehr.
Chandani wirkt, als ob sie nur eine zugedachte Rolle spielt – mal verlegen lächelnd, mal genervt; sie scheint zu fremdeln, mit Elefanten, mit deutschen Filmteams und mit den ernsten Erwachsenen um sie herum: Dass die Männer auf der Farm und im Nationalpark sie für voll nehmen, verblüfft sie scheint’s ebenso wie mich (auch wenn ihr Vater der Chef-Mahout ist). Der ganze Film richtet sich wohl an Kinder und erhielt Kinderfilmpreise.
- Hintergründe zum Film bei Wikipedia und bei Regisseur und Autor Arne Birkenstock
- Auf HansBlog.de: Sri Lanka, Asien-Dokumentationen
Sehr konstruiert:
Die Doku liefert keine fortlaufende Handlung, sondern wechselnde Einblicke in verschiedene Richtungen – auch wenn Regisseur und Autor Arne Birkenstock Chandani und ihrem halbstarken Elefanten die Rahmenhandlung zugedacht hat. Doch diese Erzählung springt abrupt, mitunter wechselt Chandanis Hemd innerhalb eines Abschnitts, Dialoge erscheinen allzu gestellt, Abläufe unrealistisch konstruiert.
Ich habe die Ausstrahlung auf Arte gesehen. Farbe, Kontrast und Schärfe waren äußerst schwach. Über den Originalstimmen erklingen deutsche Sprecher – Untertitel wären besser, aber nicht kindgerecht.
Trotzdem sympathisch:
Trotz der Schwächen bei Dramaturgie und Bildqualität unterhält die Doku: Chandani ist eine Nette, auch wenn sie nicht viel Persönlichkeit entwickelt. Ihrer großen Familie im Häuschen unter Palmen sieht man ebenfalls gern zu. Eine Gruppe Elefantentreiber, die beim Rum über Mädchen in Männerberufen lästert, wurde aufdringlich als Gegenstimme installiert.
Sehenswert ist vor allem die Mensch-Elefanten-Interaktion – beim Baden, beim Ausritt, in der Klinik oder beim Fußballspiel. Zwischenzeitlich gibt es paradiesische Natur, aber auch öde Plantagen und matschige Dorfgassen.
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