Überbordend mit vergnüglich skurrilen, bizarren und gern auch deftigen Einfällen. Die Akteure bewegen sich oft wie aufgezogen, man denkt an Stummfilme (frz. Titel Zazie dans le métro).
Freches Vergnügen ohne Hollywood-Seife:
Regisseur Malle spult seine Kaspereien mit ausgelassener, sinnfreier Freude ab, die mitunter an Bollywoodkracher etwa von Manmohan Desai erinnert. Er serviert mehr Spaß und Action pro Minute als manche Filme über die gesamte Länge; dazu rattert und klappert die Spielbudenmusik, sich selbst veräppelnd. Die zehnjährige Hauptdarstellerin Catherine Demongeot ist niedlich, aber unsentimental. Die sexuellen Untertöne entfernen Zazie aber weit von Bollywood oder Disney.
Die Bilder – ein Farbfilm von 1960 – wirken ungemein präsent und gut arrangiert, sicher auch ein Verdienst des beteiligten Fotografen William Klein: Viele Kameraeinstellungen zeigen die Figuren perfekt arrangiert, sekundenlang fast statisch wie ein Foto zu betrachten, bevor die Handlung unvermittelt weiterrast durch Paris, die Kamera atemlos hinterher. Die Farben knallen.
Schneller, schriller Klamauk, doch so gar nicht Hollywood: Ich habe mich bestens amüsiert.
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