Bollywood-Action-Oldie: Trishul (1978, mit Amitabh Bachchan, Shashi Kapoor) – mit Videos – 6 Sterne

Die Meisterschreiber Salim-Javed zimmerten ein solides Drama voll unausweichlicher Konflikte, herzzerreißender Liebe und Kloppereien, nicht zu vergessen prächtige Ein-Zeiler, allzu viele Anspielungen auf die unerkannte Vater-Sohn-Beziehung sowie ein paar soziale und moralische Fragen.

Zu den Schauspielern:

Amitabh Bachchan liefert eine gestandene Leistung als “angry young man”.  Shashi Kapoor unterhält als gockelhafter Sohnemann, Rakhee und Waheeda Rehman zeigen aufrechte, bewunderswerte Frauen.

Interessant: Sanjeev Kumar spielt hier glaubhaft den Vater von Amitabh Bachchan. In Silsila ist er noch Bachchans Rivale, im richtigen Leben einige Monate jünger.

Trotzdem einige Bedenken:

Allerdings wirken die Prügeleien ebenso wie die Songeinlagen etwas gezwungen, als ob sie einer bestimmten Formel folgen. Amitabh erscheint als “angry young man” eher aufgesetzt und nicht authentisch, ganz zu schweigen davon, dass sein Werdegang im Film denkbar unrealistisch ist – sogar für Bollywoodverhältnisse.

Schon recht früh wechselt der Film aus ärmlichen Verhältnissen in die kunterbunten Pop-Art-Behausungen der Bolly-Upperclass der 60er und 70er und wirkt damit nicht weniger läppisch als die – ansonsten weit glamouröseren – Produktionen zum Beispiel von Dev Anand.

Trishul bleibt deutlich hinter dem ähnlich wirkenden Film Deewaar zurück:

Trishul und Deewar (1975) Filme haben den selben Regisseur, dasselbe Autorenteam und denselben Hauptakteur. Einige Handlungselemente und Stilmittel im Drehbuch stimmen überein.

Doch Deewaar ist geerdeter, realistischer, Amitabhs brutale Coolness glaubhafter. Trishul wirkt wie ein aufgewärmter Deewar – nur dass man den Topf auf der Herdplatte vergaß. Der Film wurde für einige Preise nominiert, bekam aber keinen.


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