Kritik Musikdoku: Marley (2012) – 6 Sterne – mit Video & Links

Die Atmosphäre ist so dicht wie der Qualm aus einem fetten Joint, die Information allerdings nicht. Allein Bob Marley (1945 – 1981) und seine Entourage kommen hier zu Wort – vor allem Musiker, Manager und seine vielen Geliebten – aber keine kritischen Beobachter, keine Stimme aus dem Off, nur ein paar knappe Texttafeln. Die englischen Stimmen erhalten deutsche Untertitel, kein Voice-over – so soll es sein.

Der Film wurde von der gesamten Marley-Familie freigegeben, und vielleicht kam Regisseur Kevin MacDonald nur so an die vielen unveröffentlichten Aufnahmen von frühen Konzerten und Proben. Doch keine einzige Interviewbehauptung wird nachgeprüft oder auch nur eingeordnet.

Selbst in den verschwommensten Konzertaufnahmen wirkt Bob Marley so kraftvoll und verwegen wie die vielen Songs, die im Film erklingen und immer noch mitreißen. Die jamaikanischen Interviewpartner im Film sind eigenwilling, teils charismatisch, und noch Jahrzehnte nach Marleys Krebstod mit 36 hoch beeindruckt von diesem Mann, nicht zuletzt seine Partnerinnen. Auch der Regisseur scheint Marley zu verehren, zuletzt mit einer gedehnten Szene von der Sargprozession.

  • Englische Wikipedia zum Film
  • Publikumswertung auf IMDB: 8,0 von 10 Sternen (10812 Stimmen, nur Frauen 8,2 Sterne)
  • Kritikerzustimmung laut Rotten Tomatoes: 95 Prozent positiv, durchschn. Wertung 8/10, 101 Rezensionen (mit Kritikerzitaten)
  • Kritikerzustimmung laut Metacritic 82 Prozent, 32 Rezensionen (jeweils Juli 2016) (mit Kritikerzitaten)


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