Rezension Musik-Doku: Standing in the Shadows of Motown (2002) – mit Trailer – 7 Sterne

Interessante, oft sympathische Typen, die hier markig und anekdotenselig aus einem unglaublichen Musikerleben in den Motown-Studios erzählen. Wenn sie kurz einen Takt auf den Tisch klopfen oder einen Rhythmus zischeln, dann blitzt sofort das alte Feuer durch. Interessant, dass von Anfang an auch ein paar Weiße dabei waren, wenn auch nicht in prägenden Rollen.

Der Film verzichtet konsequent auf Prominenz. Die Stars in dieser Dokumention sind die einstigen Hintergrundmusiker. Die früheren Frontleute wie Marvin Gaye, Diana Ross usw. werden erwähnt, sind aber höchstens für eine Sekunde zu sehen. Auch das Gesicht von Motown-Chef Berry Gordy erscheint nicht. Der junge Stevie Wonder hat einen Kurzauftritt.

Kamera und Schnittwechsel sind ruhig und gut mitzuverfolgen (bei einem Musikfilm ist das etwas Besonderes). Ein weiterer Film über weniger beachtete schwarze Musiker: 20 Feet from Stardom, der schwarze Hintergrundsängerinnen ins Rampenlicht stellt.

2002 fanden sich die verbleibenden Motown-Musiker zu einem großen, vielleicht überbesetzten Konzert zusammen, aus dem der Film längere Ausschnitte zeigt. Die Musik ist technisch gut, hat aber nicht den Funk der Originalaufnahmen.

Im Abspann läuft die Original-Motown-Fassung von Dancing in the Street (1964), sie klingt heißer als die Neuaufnahmen aus dem Film. Auch die nachgespielten Szenen befremden fast.


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