Warum ich _diese_ Autobiografien *trotzdem* lese

Buch unter Baum

Autobiografien sind meist fad, denn sie liefern einseitige Sicht, klingen womöglich selbstgerecht und verzichten auf historischen Kontext. Wen locken schon hunderte Seiten Alice Schwarzer über Alice Schwarzer.

Henry Nannen wollte keine Autobiografie schreiben, sagte er laut Hermann Schreibers Nannenbiografie,

weil es keine ehrlichen Memoiren gibt.

Ich hätte Nannens Autobiografie vielleicht trotzdem gelesen – nicht weil ich die Wahrheit erwarte, sondern weil es vielleicht unterhaltsam wäre.

Viel lieber lese ich nicht autorisierte Biografien anderer Autoren, die ihre Hauptfigur ohne falsche Rücksicht dekonstruieren. Sie dürfen gern aus den Autobiografien ihrer Titelhelden zitieren – und das dort Gesagte kritisch einordnen.

Manche *Auto*biografie las ich aber doch: Wenn der Autor eine interessante Erzählstimme hat. Dann rede ich eher von Memoiren als von Autobiografie – und ich betrachte das Werk eher als Fiktion. Die Fakten hole ich mir bei Bedarf aus einer echten, kritischen Biografie.

Diese Autobiografien/Memoiren haben mir gefallen:

Diese Memoiren gefielen mir weniger:

Die autobiografischen Schriften von Georges Simenon  habe ich auch schnell wieder weggelegt.

Diese Autobiografien interessieren mich noch:

  • Manu Dibango: Three Kilos of Coffee (1994)
  • Gerald Brenan: Face of Spain (1950) und evtl. A Life of One’s Own (1979)
  • Hugh Johnson: A Life Uncorked (2006)
  • Hildegard Knef: Der geschenkte Gaul

Autobiografisch grundierte Romane (etwa bei Hemingway, V.S. Naipaul, Paul Theroux, Paula Fox) sind hier nicht berücksichtigt, auch keine „Autofiktion“.

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