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    Rezension Bollywood-Ehe-Drama: Saathiya – Sehnsucht nach Dir (2002, mit Vivek Oberoi, Rani Mukerji) mit Video – 8 Sterne

    „Saathiya“ gefällt über weite Strecken mit einer modernen, sympathisch lockeren Studenten- und Junge-Leute-Atmosphäre, unterstrichen durch das halbfertige, aber „filmi“ bohèmehafte Apartment des jungen Paares. Alles wirkt sehr lebensecht, aber dennoch schön gezeigt: die Vorortzüge, das Krankenhaus, die gestressten Eltern in der Eisenbahnersiedlung, mal nicht so plüschig wie sonst in Bollyland. Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra Die Pluspunkte dieser Produktion: A.R. Rahman lieferte ein paar aufregende, wie immer pulsierende Musiknummern ab. Seine dramatische Hintergrundmusik kann „Saathiya“ manchmal fast erdrücken (ähnlich wie in Guru). Die Darsteller spielen überwiegend sehr gut, aber Vivek Oberoi übertreibt aufgewühlte und wütende Szenen teils. Ansonsten überzeugt Oberoi und ich würde ihn eher als…

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    Rezension Bollywood-Epos: Veer & Zaara – Die Legende einer Liebe (2004, mit Shah Rukh Khan, Preity Zinta, Rani Mukerji, Amitabh Bachchan) – mit Video – 7 Sterne

    Episches Liebesdrama von 2004 mit Shah Rukh Khan und Preity Zinta in traditioneller Umgebung von Pakistan und Indien. Weitere sehenswerte Akteure: Rani Mukherjee, Amitabh Bachchan, Hema Malini, Divya Dutta, Kiron Kher, Anupam Kher. Musik und Ambiente bleiben komplett indisch, es gibt keinen Tanz in der Schweiz, keinen Aufenthalt in New York, London, Sidney (Originaltitel Veer-Zaara). Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra Das ultimative Melodram. Bolly Pathetique. Tragische Geschichte. Böse Mächte. Vergebliche Liebe. So oft wirkt Bollyschmalz und Bollyschmerz einfach nur lächerlich. Verblüffend, aber wahr: selbst der Zyniker, der hier schreibt, mehrte bei „Veer & Zaara“ den Umsatz der internationalen Papiertaschentuchindustrie. Zudem kommt „Veer & Zaara“ ohne Klamauk…

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    Bollywood-Kritik: Ich gab Dir mein Herz, Geliebter – Hum Dil De Chuke Sanam (1999, mit Salman Khan, Aishwarya Rai ) – mit Videos – 7 Sterne

    Bollywood 1999: Die schöne Aishwarya Rai zwischen Salman Khan und Ajay Devgn (vormals Ajay Devgan). Zunächst in prächtig orientalischen Gemächern, dann in Ungarn. 188 Minuten. Der Film gewann reihenweise Filmfare-, IIFA- und Zee-Cine-Preise. Die erste erste Hälfte ist märchenhaft indisch mit vielen Lachern. Danach in Europa wird es dramatisch, gefühlvoll, man könnte auch sagen: sehr kitschig, manchmal ölig (engl. Titel „Straight from the Heart“). Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra Es beginnt lebhaft: Aishwarya Rai spielt zunächst exzellent extrovertiert die selbstbewusste, temperamentvolle, halb rebellische Tochter aus gutem, traditionellem Haus im Kreis der lebhaften, schön gezeichneten Großfamilie. Rai sieht blendend aus, tanzt famos. Die Annäherung von Rai und…

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    Rezension Bollywood-Drama: Devdas (2002, mit Shah Rukh Khan, Aishwarya Rai) – mit Videos – 7 Sterne

    Shah Rukh Khan liebt Aishwarya Rai, doch die Familie ist dagegen. Also tröstet er sich mit Madhuri Dixit und Alkohol. Heraus kommt: sehr schmalziges, schmachtendes Spiel, fantastische Bilder, tolle Songs und traumhafte Tänze. Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra „Devdas“ war zu seiner Zeit der teuerste, vielleicht auch der anstrengendste Film: 42 Generatoren, hunderte Techniker, von denen zwei bei den Dreharbeiten tödlich verunglückten, der Hauptfinancier wegen Mafiavorwürfen im Gefängnis. Alle Figuren leben in Märchenpalästen – die reiche Familie, die superreiche Familie, aber auch die mittlere Familie und die Kurtisane. Einzelne Filmgebäude kosteten umgerechnet 2,6 bzw. 0,6 Millionen US-Dollar. Bollywood halt – und das vom Feinsten. Die Kulisse…

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    Bollywood-Gewalt-Oldie: Tezaab (1988, mit Anil Kapoor, Madhuri Dixit) – Trailer & 3 Songs – 6 Sterne

    Tezaab („Säure“, 1988, Regie N. Chanda) hat soviel rohe Gewalt, dass ihn in Indien nur Erwachsene sehen dürfen (dieses drakonische Urteil fällt die Zensurbehörde sonst eher wegen Lippenküssen). Ein paarmal wird die Gewalt böse, aber es gibt auch viele sehenswerte, kuriose, aufwändige Actionpassagen. Dann wieder tänzeln die Akteure beschwingt auf grünen Hügeln (schön arrangiert von Saroj Khan, die dafür den ersten Choreographie-Filmfare-Preis bekam, der je verliehen wurde). Anil Kapoor spielt fast eine Art „angry young man“ und soviel Energie und Ausstrahlung hätte man der notorischen Schlaftablette gar nicht zugetraut (natürlich erreicht er nicht die Präsenz des jungen Amitabh Bachchan etwa in Deewar). Anil Kapoors typisches verkniffenes, sinistres Lächeln passt viel…

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    Bollywood-Masala: Raja (1995, mit Madhuri Dixit; mit 5 Songs) – 6 Sterne

    Wenn ich einen Herzschrittmacher bekomme, darf ich solche Filme nicht mehr sehen: Denn die famose Madhuri Dixit würde die kleine Hilfe zum Explodieren bringen. Ihr Mund, ihre brillanten Augen, ihr Lächeln und ihr Tanz machen diesen Film gefährlich. Dieses Schmollen, dieses Triumphieren, dieser Body! Ebenfalls nicht gut für Herzschritttmacher an der Belastbarkeitsgrenze ist „Rajas“ Bollywoodkonzept mit Action und Schicksalsschlägen am laufenden Meter, und das alles mit brutalstmöglicher Dramatik, da fliegen die Bösewichte im Achteck durchs (verglaste) Fenster, Autos gehen in Flammen auf, ganze Reisebusse schaukeln auf der Klippenkante und, ja, selbst gesehen, die Hauptdarstellerin reißt sich die Bluse auf, wirklich, Herzschrittmacher adieu. Ebenfalls auf der Plus-Seite: „Raja“ hat viel schwungvolle…

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    Bollywood-Klaumauk: Hum kisi se kum nahin – Der Chaosdoktor (2002, mit Aishwarya Rai, Amitabh Bachchan, Regie David Dhawan; mit 2 Songs) – 6 Sterne

    Flott geht’s zur Sache, viele lustige Situationen, vor allem in der ersten Stunde beim Kennenlernen von Amitabh Bachchan als nervöser Arzt, der sogar Räuber auf dem Parkplatz anamnesiert, und Sanjay Dutt als verliebter Unterwelt-Gockel. Nein, logisch nachvollziehbar ist das keinesfalls – aber wir sind ja hier in Bollywood und wollen uns amüsieren. Bachchan sollte auch besser den Vater als den Bruder von Aishwarya Rai spielen (die im wirklichen Leben später seine Schwiegertochter wurde). Aber in sich ist die Geschichte schlüssig und der routinierte Komödien-Regisseur David Dhawan verzichtet sogar auf eigentlich genretypische, schrill übertreibende Neben-Komiker und den beliebten, anrüchigen Pubertärwitz – schließlich sind die Hauptakteure krass genug. Und Vorsicht: Es gibt…

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    Bollywood: Rangeela (1995, mit Aamir Khan) – mit 3 Videos – 6 Sterne

    Der Film beweist Herz am rechten Fleck: Die Eltern der angehenden Kinoheldin sind nicht obsessiv beschützend oder geldgierig, sondern lassen wohlwollend ihre Tochter einfach mal machen. Sogar Herrenbesuch darf sie empfangen. Größere Teile des Films spielen in der entschieden kleinbürgerlichen Wohnung von ‚Mili‘, selbst die gelegentlich zu sehende Villa des ferrarifahrenden ‚Superstars‘ Jackie Shroff ist nicht außerirdisch pompös. Bei manchen Szenen wird nicht ganz klar, ob es jetzt Film ist – oder Film im Film – bis kurz vor Kuss die Klappe fällt. Der Gesamteindruck: Insgesamt wirkt „Rangeela“ zwar immer noch wie ein Masala-Spektakel, aber doch einen Tick mehr geerdet als andere Streifen aus den Mittneunzigern, etwa als „Dilwale Dulhania…

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    Bollywood-Oldie: Chandni (1989, mit Vinod Khanna, Rishi Kapoor, Sridevi) – Trailer & 3 Songs – 6 Sterne

    Schwungvolles Liebes-Komö-Drama. Es lebt von der Exaltiertheit, den großen Augen und dem sehr attraktiven Tanz Sridevis (auch wenn Hema Malini oder Vyjayanthimala noch eine Klasse darüber tanzen). Chandni (1989, gesprochen „Chandini“, Regie Yash Chopra) weidet sich weniger an der vermeintlichen Seelenpein blasierter Superreicher und hat mehr Witz und Pepp vor allem im ersten Teil als andere, schwülstigere Chopra-Filme wie Lamhe (1991), Khabi Khabie und Dil To Pagal Hai. Nur die Musik selbst ist bei Lamhe lebendiger als bei Chandni (in beiden Filmen eingespielt von Shiv-Hari). Pluspunkte für Chandni: Der Film-Konflikt wirkt in Teilen für Bollywoodverhältnisse relativ realistisch: Wie gehe ich mit der plötzlichen Behinderung meines Partners um bzw. Wie geht…

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    Bollywood-Film: Pardes (1997, mit Shah Rukh Khan) – 4 Sterne

    Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra In vielen Punkten enttäuscht Pardes: Grotesk verzerrte Negativfiguren (die bösen Nachbarn, die intrigante Tante) sehr schlechte Musik, die oft komplett aus Elektronik zu bestehen scheint und streckenweise äußerst billig wirkt fade Tänze ohne jedes Feuer viele sehr billige Schaueffekte wie dramatische Stadtkulissen, offener Benz, blutverschmierte Visagen 190 Minuten; das Ende ist 189 Minuten weit vorhersehbar die freudigen Familienzusammenkünfte wirken steif und leblos; die gefühlvoll gemeinten Szenen haben mich völlig kalt gelassen billige Anklänge an Dilwale Dulhania Le Jayenge (DDLJ, 1995): so das einsame Haus am Senffeld und die Hauptdarsteller darin: Amrish Puri als Auslandsinder, der nach Indien zurückkehrt und natürlich auch…

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    Bollywood-Oldie: Beta (1992, mit Anil Kapoor, Madhuri Dixit) – 4 Videos – 5 Sterne

    Damit sammelt Beta („Sohn“) Pluspunkte: Hauptdarstellerin Madhuri Dixit spielt und tanzt blendend, oft sexy und selbstbewusst, nicht nur im bekannten, betont aufreizenden „Dhak Dhak“ (nächstes Video unten) unterhaltsame, schwungvolle Musik, schön eingerichtete Tänze, sehenswerte Kamera wenig Langeweile über fast drei Stunden (Regie Indra Kumar) ergreifende Szene, in der ein kleiner Halbwaise mit seiner Mutter „im Himmel“ telefoniert (eine Telefonistin mimt die Mutter spontan) einige Negativpersonen erscheinen nicht überzogen, sondern nüchtern, vor allem Aruna Irani (Schwester des Regisseurs) als eiskalte, beherrschte Stiefmutter ein paar unterhaltsam krasse Actionszenen mit kuriosen Einfällen Das sind die zahlreichen Nachteile: Hauptdarsteller Anil Kapoor wie immer verschwiemelt und hölzern – das „wood“ in Bollywood. Es ist einfach…

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    Bollywood-Oldie: Lamhe (1991, mit Anil Kapoor, Sridevi) – mit Trailer & 3 Songs – 5 Sterne

    Anil Kapoor erscheint in der ersten Filmhälfte sogar ohne Schnäuzer. Dennoch schafft er es auch in Lamhe nicht, seinen Ruf als Bollywoods hölzernster Liebesgockel (gefolgt von Aamir Khan) abzulegen. Er ist das „wood“ in Bollywood. Wie Kapoor im zweiten Filmteil brutalstmöglich angestrengt schmachtet und brütet, das schwächt. Die ausgelassene Sridevi ist das Highlight: Sridevi – später im echten Leben Anil Kapoors Schwägerin – spielt hier sehr ausgelassen eine junge Dame und zeigt viel Temperament und Tanztalent. Die Musik swingt unterhaltsam entspannt. Sridevi, Song&Dance sind auch die Highlights von Lamhe. Dazu kommt noch eine ältere Waheeda Rehman mit wie immer enormer Ausstrahlung, gegen die Sridevi fast verblasst (natürlich wäre mir Madhuri…

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    Bollywood-Klamotte: Guddu (1995, mit Shah Rukh Khan, Manisha Koirala; mit 3 Videos) – 2 Sterne

    Bollywood-Liebestragödie von 1995. Shah Rukh Khan liebt Manisha Koirala, doch dann prasseln Tragödien en masse auf das junge Paar herunter. Eigentlich ist das gar nicht uninteressant konstruiert: Permanent entstehen neue, existentielle, praktisch unlösbare Konflikte, in denen zum Beispiel Shah Rukh Khan gar nicht anders kann als entweder seine Angebetete, seine Mutter oder seinen Vater zu verprellen. Auch Vater und Mutter stehen hier in bitterem Kampf, oder Vater und Schwager, oder Anbetender und Schwiegereltern in spe, oder Religion und Unglaube. Das Ende bietet zumindest eine Überraschung. Nur: „Guddu“ ist wirklich enorm konstruiert und müht sich nicht im geringsten um Glaubwürdigkeit. Khan, bei den Dreharbeiten 29, gibt einen noch minderjährigen Michael-Jackson-Fan. Die…

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    Bollywood: Jab we met – Als ich Dich traf (2007, mit Shahid Kapoor, Kareena Kapoor; mit Trailer & 5 Songs) – 4 Sterne

    …oder sollte ich sagen, „Jab We Met“ ist schlechter als nett? Der Film hat liebenswerte Hauptdarsteller, leidet aber unter krassen Unglaubwürdigkeiten. Auch wenn wir in Bollywood brav und gern das Hirn ausschalten, hier geht’s zu weit. Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra Nicht plausibel: Shahid Kapoor ist eine komplette Fehlbesetzung. Er passt in eine Werbung für Milchschnitten oder Kaschmirpullunder und weckt als niedlicher Milchbubi vielleicht milde Sympathien. Doch als Unternehmerspross Aditya Kashyap scheitert er komplett; man kann noch nicht mal von Scheitern sprechen, denn Shahid Kapur probiert’s gar nicht erst. Das gilt ausdrücklich auch für den Anfang, als seine Liebste einen anderen heiratet und er wie in…