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Rezension Bollywood-Oldie: Saajan (1991, mit Madhuri Dixit, Salman Khan) – 4 Sterne – mit 2 Videos & Presse-Links
Die zwei Stiefbrüder Salman Khan und Sanjay Dutt himmeln (verständlicherweise) Madhuri Dixit an. Dutt ist im Film zudem gehbehindert und Autor anonymer Poesie, die Dixit bewundert. Dixit lernt Dutt kennen, weiß aber nicht, dass die Dichterzeilen von ihm stammen. Dann platzt Khan herein und verliebt sich in Dixit. Bald gibt es eine Konstellation, in der Dixit und Khan wichtige Informationen fehlen, und dann folgt eine Verlobung. Man ahnt das Ende, will jedoch auch wissen, wie es tatsächlich abläuft. Gängige Ware: Der Film ist sehr konventionell, teils pubertär. Er spielt epochentypisch in einem sehr reichen, westlichen Milieu. Es gibt zehn oft moderat schmissige, aber kaum erinnernswerte Songs (ausgezeichnet mit gleich zwei…
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Bollywood-Rezension: Parineeta – Das Mädchen aus Nachbars Garten (2005, mit Saif Ali Khan, Vidya Balan) – 7 Sterne
Ein Rausch aus Bildern und Musik. Zauberhafte Bilder voller Nostalgie und kolonialem Charme vor allem in der ersten halben Stunde; Lieder zum Dahinschmelzen; ätherisch, schwebend die lieblich herbe Vidya Balan. Und wieder mal kernig: Saif Ali Khan als musischer Unternehmersohn. Nur die Bösewichte in diesem Film haben zur Strafe Akne. Aber klar: Die Handlung reiht Klischees und billige Metaphern auf, die Moral trieft, das Ende ist – wortwörtlich – behämmert. Die Dialoge (in der deutschen Übersetzung) wirken hölzern, manche Synchronstimme passt nicht zum Gesicht. Also: viel Lob für Kamera, Musik und Ausstattung, fast ebensoviel für Balan und Khan, aber keine Komplimente fürs Drehbuch. Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan |…
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Rezension Bollywood-Oldie: Khalnayak (1993, mit Madhuri Dixit) – Trailer & 4 Songs – 7 Sterne
Wilde Masala-Action im rüden, schroffen 80er-Bolly-Stil mit grober Gewalt, schmalztriefender Mutter-Sohn/Sohn-Mutter-Liebe, fetzigen lasziven Tänzen und aufrichtigen Polizisten, die das Böse-Böse nach bestem Gewissen bekämpfen (auch Khal Nayak geschrieben). Nichts für Sensible, denn Blut fließt reichlich. Einer der erfolgreichsten Hindifilme 1993. Rüde unterhaltsam, krachig, ungeniert. Langweile kommt nicht auf: Der Drei-Stunden-Kracher ist jederzeit spannend, für mich deutlich der beste Film von Regisseur Subhash Ghai, den ich bisher sah. Madhuri Dixit spielt für die Rampe, mit 100.000-Watt-Lächeln und hypnotisierenden Hüft- und Kopfschwenks in den Tänzen, so knallig wurde sie selten in Szene gesetzt. Das gilt natürlich besonders für den berühmten Tanz „Was ist hinter meiner Bluse – mein Herz, und ich gebe…
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Rezension Indien-Spielfilm: Taxi 9211 (2006, mit John Abraham; mit Trailer) – 7 Sterne
Kleiner, schneller, unglamouröser Film, der zum guten Teil auf den hektischen Straßen Bombays spielt. Nana Patekar als störrischer, verschlagener, pokergesichtiger Taxifahrer in Geldnöten ist der wahre Star des Films. Gut auch seine kritische Frau mit interessanten Textzeilen. Die wandelnde Schaufensterpuppe John Abraham als Millionärssöhnchen passt nicht recht, stört aber auch weniger als in anderen Streifen. Die Automanöver bleiben weit unaufwändiger als bei teuren Filmen, sie wühlen aber trotzdem gehörig auf. Der ganze Film wirkt etwas roh und unfertig, es gibt Anschlußprobleme und schwankende Tonqualität. Dazu zwei dämliche Diskonummern, ansonsten zum Glück wenig Musik. In den letzten 15 Minuten wird der bis dahin angenehm spröde, unsentimale Streifen plötzlich filmi und schmalzig.…
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Rezension Bollywood-Kracher: Om Shanti Om (2007, mit Shah Rukh Khan, Deepika Padukone) mit Video – 7 Sterne
Es gibt sensationell witzige, beglückende Szenen – und äußerst langatmige und oder schwülstige Abschnitte dazu. Fast jeder 2007 lebende indische Kinostar hat einen Kurzauftritt (im Video ganz unten), und Om Shanti Om liefert Anspielungen auf Dutzende Bollywood-Oldies; selbst wer diese Filme nicht kennt, hat aber mit Om Shanti Om seinen Spaß. Om Shanti Om ist einer der wenigen Filme, denen sogar ein Buch gewidmet ist. Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra Schon klar: Die Story ist hier nicht nur genre-typisch Nebensache und logikfrei, sondern diesmal auch höchst verworren. Man kann sich die Handlung ruhig vorab auf Wikipedia komplett durchlesen, um überhaupt mitzukommen. Der Film glänzt aber durch…
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Bollywood-Klaumauk: Hum kisi se kum nahin – Der Chaosdoktor (2002, mit Aishwarya Rai, Amitabh Bachchan, Regie David Dhawan; mit 2 Songs) – 6 Sterne
Flott geht’s zur Sache, viele lustige Situationen, vor allem in der ersten Stunde beim Kennenlernen von Amitabh Bachchan als nervöser Arzt, der sogar Räuber auf dem Parkplatz anamnesiert, und Sanjay Dutt als verliebter Unterwelt-Gockel. Nein, logisch nachvollziehbar ist das keinesfalls – aber wir sind ja hier in Bollywood und wollen uns amüsieren. Bachchan sollte auch besser den Vater als den Bruder von Aishwarya Rai spielen (die im wirklichen Leben später seine Schwiegertochter wurde). Aber in sich ist die Geschichte schlüssig und der routinierte Komödien-Regisseur David Dhawan verzichtet sogar auf eigentlich genretypische, schrill übertreibende Neben-Komiker und den beliebten, anrüchigen Pubertärwitz – schließlich sind die Hauptakteure krass genug. Und Vorsicht: Es gibt…