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Rezension Indien-Spielfilm: Listen Amaya (2013) – mit Trailer – 7 Sterne
Ein schöner, eher ernster, sehr erwachsener, aber nicht schwerer Film. Liebenswerte Darsteller, attraktiv gefilmt, ein paar peppige Dialoge vor allem zu Beginn, dazwischen schwungvolle, hörenswerte Songs. Eine beachtenswerte Botschaft. Und doch, alles geriet ein wenig zu perfekt: Die Figuren sind gar so vernünftig, gar so lieb zueinander und gar so geschmackvoll gewandet; das Büchercafé, das Fotografenheim und die Wohnung von Leela und Amaya gar so attraktiv stimmungsvoll (Kleidung und Austattung: Fabindia). Das ist zu dick aufgetragen. Amazon-Werbelinks zu Filmen (ohne Bollywood): Indien | Asien Was mich etwas störte: Dazu kommt: Figuren, Thema und Realitätsnähe erinnern an einen Arthouse-Film, der hier zudem mit nur 1:45 Stunden für indische Verhältnisse rasant schnell…
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Bollywood-Oldie: Umrao Jaan (1981, mit Rekha) – 4 Songs – 5 Sterne
Insgesamt ein steifer, gelegentlich anmutiger und nie schwungvoller Film mit wunderschöner Hauptdarstellerin Rekha, opulent historischer Ausstattung, unbedeutender Handlung und spröd klassisch östlicher Musik. Nordindien im 19. Jahrhundert: Umrao Jaan (1981) zeigt traditionelles Oberklasse-Nordindien im 19. Jahrhundert. Dazu gehören Ghazals – elegante, gedehnte und wenig eingängige östliche Gesänge -, schwer wallende Gewänder, pompös überladene Gemächer, hochzeremonielle Umgangsformen und immer wieder Tanz und Poesie. Die Kamera präsentiert das Ambiente in vielen gemäldeartigen, wohlkomponierten Bildern. Die schöne Rekha spielt eine kunstsinnige Edelprostituierte wider Willen (erscheint aber im Film eher als Gesellschafterin für gelangweilte Männer, es gibt kaum anzügliche Stellen). Sie agiert meist zurückhaltend bis melancholisch, mitunter leicht spöttisch. Häufig sehen wir Rekhas fast…