Ich bin bei Privat-Käufen per Post via Kleinanzeigen.de mehrfach betrogen worden: Ich bezahlte vorab ohne Käuferschutz, und mir wurde kaputte, unvollständige oder gar keine Ware geschickt. Wenn ich höflich protestierte, hieß es schnippisch:
„Gekauft wie gesehen, das Problem entstand gewiss beim Transport oder bei Ihnen, und Tschüss.“
Nun hoffe ich, diese Regeln reduzieren den Betrug beim Gebrauchtkauf per Post:
Nur Verkäufer mit Top-Wertungen:
Nur Verkäufer nehmen, die Topwertungen haben wie “TOP Zufriedenheit, Besonders freundlich, Besonders zuverlässig”. (Ich lege auch Wert auf die Angaben “Besonders freundlich” und “Besonders zuverlässig”. Im Handy-Browser sieht man diese Details nicht auf Anhieb.)
Keine ganz neuen Verkäufer:
Ist ein Verkäufer erst wenige Wochen aktiv – wünsche ich viel Erfolg, aber ohne mich.
Zu wenig Ware:
Keine Verkäufer, die nur 1 – 3 Dinge anbieten, womöglich mit sehr knappem Text.
Unachtsame Anzeigen meiden:
Manche Anzeigen sind rücksichtslos: die Fotos zu klein, unscharf, ungenau; der Text viel zu knapp – behalt dein’ Krempel.
Kopierte Werbung vermeiden:
Manche Verkäufer liefern nur Werbefotos des Herstellers und Werbetexte des Herstellers. Sie zeigen keine selbstgeknipsten Fotos und keine eigene Produktbeschreibung. Merci beaucoup. (Ausnahme evtl Bücher.)
Zeitdruck vermeiden:
“Bitte überweise in den nächsten 2 Stunden, weil ich nachher ohnehin zur Post muss.” Ich überweise gar nicht.
Käuferschutz ausgeschlossen:
Wenn der Verkäufer schon in der Anzeige Käuferschutz ausschließt, finde ich das verdächtig. Mir ist bewusst, dass Käuferschutz die Sache für den Käufer verteuert und dass Käuferschutz auch für den Verkäufer nachteilig sein kann, wenn z.B. der Käufer fälschlich behauptet, die Ware sei mangelhaft.
Name verschleiert:
Wenn ein Verkäufer seinen Namen verheimlicht, sogar bei den Überweisungsdaten wie PayPal oder SEPA, finde ich das unheimlich.
Verkäufer recherchieren:
Sind Name und evtl Ort des Verkäufers bekannt, kann man danach online recherchieren. Zeigt die Facebookseite des Verkäufers einen Schlägertypen beim Besäufnis, verzichte ich nüchtern auf die Transaktion.
Zu schön, um wahr zu sein:
Ein dieses Jahr erschienene, schickes Produkt für 25 -50 Prozent des Ladenpreises… kannst du behalten.
Persönliche Erfahrung beim „Melden“ einer Anzeige:
Ich habe 2x Anzeigen bei Kleinanzeigen.de als verdächtig „gemeldet“, in denen ein attraktives, erst kürzlich erschienenes Elektronikprodukt „fast wie neu“ für 25 oder 40 Prozent des Ladenpreises angeboten wurde – jeweils von Anbietern ohne jede Bewertung mit 1 – 3 knappen Anzeigen. Rund 24 Stunden später erhielt ich jeweils die Nachricht von Kleinanzeigen.de, dass mein Verdacht berechtigt und die Anzeige gelöscht worden sei. Solche Anzeigen sollte Kleinanzeigen.de pro-aktiv bekämpfen.
Anmerkungen:
Einige meiner Vorschläge sollte Kleinanzeigen.de bei Suchen und Suchaufträgen als Filterkriterium anbieten, z.B. Dauer der Mitgliedschaft, Zahl der Anzeigen, Bewertung.
Meine Kriterien stellen Anbieter unter Generalverdacht, die erst seit kurzem auf Kleinanzeigen.de verkaufen – das ist mir egal, Geld und Seelenfrieden sind mir wichtiger.
Theoretisch könnte man als Käufer weniger vertrauenswürdigen Anbietern vorschlagen, erst die Ware zu senden und dann zu überweisen.
Man könnte sich vornehmen, den Geiz herunterzufahren und öfter den teuren, aber stressfreien Weg über einen empfehlenswerten Neu-Händler zu gehen.
