-
Rezension Bollywood-Mord-Krimi: Company (2002, mit Ajay Devgn, Vivek Oberoi; mit Trailer) – 7 Sterne
Der Film zeigt zahlreiche Erschießungen aus nächster Nähe, Blut strömt, Menschen schreien, brechen zusammen, Augen erlöschen. Das gefällt: Company bekam reichlich Kritikerlob, Preise, hohes IMDB-Ranking – und in Indien die Einstufung A, nur für Erwachsene. Allerdings ist Company nur manchmal ein wilder Action-Knaller, die Gewalt passiert oft beiläufig, geschäftsmäßig. Schauspieler: Die Akteure liefern Erstaunliches und gehen spurlos in ihrer Rolle auf. So etwa Manisha Koirala als pragmatische, zurückgenommene Freundin des Unterwelt-Oberen Malik, die ich ohne Blick auf die Informationen nicht wiedererkannt hätte. Exzellent natürlich, differenziert und ohne sinnlose Theatralik auch Seema Biswas und Antari Mali, Mutter und Frau des Jung-Gangsters Chandu sowie Kerala-Superstar Mohanlal als mal sinnierender, mal foltern lassender…
-
Rezension Bollywood-Film: Dil Se – Von ganzem Herzen (1998, mit Shah Rukh Khan, Manisha Koirala, Regie Mani Ratnam) – mit Video – 7 Sterne
Der Film pumpt, pumpt, pumpt. Santosh Sivans atemlos kreiselnde Kamera, A.R. Rahmans fantastisch pulsierende Musik (einer der besten Bolly-Soundtracks überhaupt), viel blaues Licht, bizarre Landschaften, Shah Rukh Khan als hektisch unbeugsamer (natürlich gut aussehender) Radioreporter, aufwühlende Gewalt, Tänze auf Zugdächern und vor Bombenexplosionen: Regisseur Mani Ratnam, bekannt für heiße Action, packt von Anfang an. Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra So geht’s schon los: Meghna (Manisha Koirala) hat kein Feuer für Zigarettenraucher Amar (Shah Rukh Khan), aber der ist sofort Feuer und Flamme für sie (warum auch immer) und lässt nicht locker, bis alles in Feuer und Flammen aufgeht. Shah Rukh Khan überzeugt als hauptstädtischer Rundfunkreporter weitgehend.…
-
Annehmbar, Asien, Bollywood, Bollywood seit 1995, Film, Hot Country Entertainment, Indien, Interkulturell, Spielfilm
Bollywood-Gewalt-Film: Bombay (1995, mit Manisha Koirala, Regie Mani Ratnam) – mit Video – 6 Sterne
Eine Familie droht bei religiösen Unruhen in Bombay ausgelöscht zu werden. Die gewalttätigsten 25 der 140 Minuten habe ich nicht angeschaut, obwohl sie hoch gelobt werden. Ich habe sie im Nebenzimmer ausgesessen: Kriegslärm, Schreie und schrille Musik dröhnten dumpf herüber. Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra Einige Nachteile: Doch auch zu den Teilen, die ich gesehen habe, kann ich sagen: Die Helden des indischen Kinos – Regie Mani Ratnam, Kamera Rajiv Menon, Musik A.R. Rahman – hatten 1995 mit Bombay noch nicht zur späteren Höchstform gefunden: die erste Stunde, eine Liebesgeschichte im ländlichen südindischen Tamil Nadu, plätschert so dahin; viele andere Tamil- und vor allem Malayalam-Filme zeigen…
-
Bollywood-Film: Mann (1999, mit Aamir Khan, Manisha Koirala) – 5 Sterne
Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra Zuerst fallen mir die Enttäuschungen bei diesem Film ein: Aamir und Anil sind per se die zwei hölzernsten, öligsten Knallchargen des neueren Hindi-Kinos – so auch in diesem Film, in dem sie beide mit festbetonierter Föntolle agieren Manisha ersetzt keine Madhuri (doch laut Regisseur Indra Kumar, der sonst gern Dixit besetzte, soll Manisha Koirala verletzlicher und weicher wirken als Madhuri Dixit) reihenweise penetrante, physisch schmerzende Komikeinlagen von sechs oder zehn grimassierenden Humorbeauftragten in Nebenrollen; ganz zufällig sind diese dauer-gackernden und -grinsenden Figuren oft kleinwüchsig, dunkelhäutig, übergewichtig Aamir Khan spielt zunächst einen hochnotpeinlichen, surreal ranzigen Schwerenöter; seine Hindi-Stimme im Film bereitet teils…
-
Bollywood-Klamotte: Guddu (1995, mit Shah Rukh Khan, Manisha Koirala; mit 3 Videos) – 2 Sterne
Bollywood-Liebestragödie von 1995. Shah Rukh Khan liebt Manisha Koirala, doch dann prasseln Tragödien en masse auf das junge Paar herunter. Eigentlich ist das gar nicht uninteressant konstruiert: Permanent entstehen neue, existentielle, praktisch unlösbare Konflikte, in denen zum Beispiel Shah Rukh Khan gar nicht anders kann als entweder seine Angebetete, seine Mutter oder seinen Vater zu verprellen. Auch Vater und Mutter stehen hier in bitterem Kampf, oder Vater und Schwager, oder Anbetender und Schwiegereltern in spe, oder Religion und Unglaube. Das Ende bietet zumindest eine Überraschung. Nur: „Guddu“ ist wirklich enorm konstruiert und müht sich nicht im geringsten um Glaubwürdigkeit. Khan, bei den Dreharbeiten 29, gibt einen noch minderjährigen Michael-Jackson-Fan. Die…