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Annehmbar, Auswandern, Biographie, Buch, Historisches Buch, Hot Country Entertainment, Interkulturell, Sachbuch
Kritik Biografie: Die Löwin. Tania Blixen in Afrika, von Tom Buk-Swienty (2019, or. Løvinden – Karen Blixen i Afrika) – 6 Sterne
Fazit: Tom Buk-Swienty liefert weit mehr Fakten und Bilder als andere Biografen, und er nutzt neu erschlossene Quellen, vor allem zu Blixens Financier und Onkel Aage Westenholz. Er beschreibt ausschließlich Tania Blixens afrikanische Zeit, und das auf über 700 Seiten. Die Biografie lässt sich leicht lesen, obwohl sie (jedenfalls in der Eindeutschung von Ulrich Sonnenberg) sprachlich unterwältigt und ermüdend Krise an Krise reiht. Amazon-Werbelinks: Jenseits von Afrika | Tania Blixen | Ganz Afrika | Kenia Männer, Heuschrecken, Dürre, Krieg, Krankheit: Buk-Swienty kommt Tania Blixen nicht nah, klingt zuweilen spöttisch, herablassend oder leiert schlicht die Fakten aus seinem riesigen Materialberg herunter, hier aus einem einzigen Absatz: Ein paar Stunden später erreichten…
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Afrika, Annehmbar, Auswandern, Biographie, Buch, Historisches Buch, Hot Country Entertainment, Sachbuch
Kritik Biografie: The Lives of Beryl Markham, von Errol Trzebinski (1993) – 6 Sterne
Biografin Errol Trzebinski lebte zumeist in Kenia und schrieb vor dieser Biografie andere Kolonialkeniabücher – so berichtet sie hier nicht nur detailliert Beryl Markhams Leben, sondern flicht auch viel Lokolkolorit ein wie: In Nairobi Dr. Ribeiro, a Goan, rode a tame zebra to his sickest patients and his rooms ((…)) were made from old packing cases. Ob sie hier von ihren früheren Keniabüchern übernahm, weiß ich nicht. Errol Trzebinski (*1936) kannte Beryl Markham seit einer Interview-Serie 1974. Sie recherchierte dieses Buch ernsthaft offenbar seit 1986, vielleicht schon seit 1974, wollte aber lt. Vorwort vor einer Veröffentlichung explizit Markhams Tod abwarten, um sie nicht vor den Kopf zu stoßen. Viele der…
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Kritik Beryl-Markham-Biografie: Straight on Till Morning, von Mary S. Lovell (1987, dt. Beryl Markham, Leben für Afrika) – 6 Sterne
Fazit: Diese Biografie einer starken, abenteuerlichen und oft unsympathischen Frau ist flüssig geschrieben und offenbar gründlich recherchiert. Nur gelegentlich schweift Biografin Mary S. Lovell zu weit ab (zu Randfiguren, Rennpferden, Kleinflugzeugen und Königshaus) und schreibt zu emotional. Trotz der breit erklärten Sympathie für Beryl Markham (1902 – 1986) liefert Lovell keine Gefälligkeitsbiografie, sondern schildert auch weniger einnehmende Seiten der Fliegerin. Amazon-Werbelinks: Ganz Afrika | Südafrika | Kenia | Marokko Leidenschaftlich: Mary S. Lovell (*1941) stürzte sich laut Vorwort spontan und leidenschaftlich in die Markham-Biografie und knickte dafür eine andere laufende Arbeit. Wie Markham interessierte sich auch Lovell sehr für Rennpferde und alte Flugzeuge. Mitunter trägt der Enthusiasmus Lovell fort, sie…
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Kenia-Geschichtsbuch-Kritik: Happy Valley. The Story of the English in Kenya, von Nicholas Best (1979/2013) – 5 Sterne
Der Haupttitel Happy Valley lässt vermuten, es gehe nur um die Ausschweifungen sinnenfroher Engländer im notorischen Happy Valley, Kenia, in den 1920er und 1930er Jahren; das Thema bekommt bei Best aber nur ein paar Seiten. Besser trifft’s der Untertitel, denn tatsächlich schildert Best die kolonialen Jahre Kenias von Joseph Thomsons Expedition 1883 bis zur Unabhängigkeit 1963 (Best beginnt also nicht mit Ludwig Krapfs Landung in Mombasa 1844); dem folgt im Nachwort eine Bilanz der Unabhängigkeit bis 2013 („many failings after fifty years of self-government“, S. 217). Amazon-Werbelinks: Ganz Afrika | Südafrika | Kenia | Marokko Best plante sein Erstlingsbuch Happy Valley bewusst als Spaßlektüre für Strand oder Safari-Lodge. Er schreibt…
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Kritik Biografie: Out of Isak Dinesen in Africa, von Linda Donelson (1995) – 6 Sterne – mit Video
Blixen-Biografin Linda Donelson (1943 – 2012) hat keine Wikipedia-Seite und schrieb offenbar nur dieses eine Buch. Donelson lebte ein gutes Jahr im kenianischen Ngong, also in der Gegend von Tania Blixens Farm. Donelson schreibt weitgehend nur über Blixens afrikanische Jahre, jedes Kapitel ist mit einer Jahreszahl überschrieben. Blixens frühe Jahre, Vorfahren und ihre nachafrikanische Zeit (rund 31 Jahre) beschreibt Donelson nur sehr gerafft (Tania Blixen, 1885 – 1962, ist auch als Karen Blixen und Isak Dinesen bekannt; sie lebte von 1914 bis 1931 in Afrika). Amazon-Werbelinks: Ganz Afrika | Südafrika | Kenia | Marokko Donelson lebte um 1978 in Kenia und besuchte das Blixen-Haus öfter mit Freunden. Sie saß gern…
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Kritik Biografie: Tania Blixen, von Judith Thurman (1982, engl. The Life of a Storyteller bzw. Isak Dinesen The Life of Karen Blixen) – 7 Sterne – mit Videos
Thurmans Blixen-Biografie beleuchtet viele der betont vagen Passagen in Blixens Memoiren Jenseits von Afrika (noch genauer tut dies die spätere Blixen-Biografin Linda Donelson). Judith Thurman schreibt insgesamt ein sehr ausführliches, mir teils zu ausführliches Werk, das mit Tania Blixens Großeltern beginnt (Tania Blixen, 1885 – 1962, ist auch als Karen Blixen und Isak Dinesen bekannt). Thurman schildert Blixens Jugend mit literarischen und intellektuellen Einflüssen (u.a. Nietzsche, Georg Brandes, Shakespeare etc.). Thurman misst Blixen an Walter Benjamins Ansprüchen – weit entfernt von Afrika und glühender Liebe unter dito Äquatorsonne. Amazon-Werbelinks: Ganz Afrika | Südafrika | Kenia | Marokko Ungute Geister: Historische Geistergeschichten, die Blixen als 20jährige schrieb und teils veröffentlichen…
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Kritik Memoiren: Jenseits von Afrika, von Isak Dinesen/Tania Blixen (1937); Schatten wandern übers Gras (1960) – 7 Sterne – mit Video
Das Buch ist nicht chronologisch, sondern eher thematisch angeordnet. Dabei geht es geht kaum um Mann+Frau, um Liebe – die bekannte Verfilmung von 1985 weckt völlig falsche Erwartungen. Im ersten Teil redet die Autorin nur allgemein über Land, Leute und einzelne Figuren auf ihrer ostafrikanischen Kaffeefarm. Es gibt keinen Dialog und keine durchgehende Handlung – nur Schilderung, Episoden und kleine Portraits. Dann befasst sie sich mit einzelnen westlichen Besuchern und einzelnen ostafrikanischen Volksgruppen: Masai, Kikuyu, Somalis. Dabei wirken die Europäer oft etwas verkommen und hoffnungslos, gelegentlich rassistisch, mit einer strahlenden Ausnahme; die Afrikaner erscheinen kindlich bis eigenwillig, teils stolz. Über einzelne Rassisten schreibt Tania Blixen betont nüchtern, die Handlungen und…
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Kritik Biografie: The Man Whom Women Loved: The Life of Bror Blixen, von Ulf Aschan (1987) – 4 Sterne
Fazit: Wieder und wieder geht’s auf Safari, mit US-Millionären oder UK-Prinzen, oder mit dem Auto durch die Sahara, einmal sogar ganz ohne die Hauptfigur. Wieder und wieder listet Autor Ulf Aschan den vierbeinigen Body Count, samt Schätzgewicht des erbeuteten Elfenbeins (Ulf Aschan ist selbst „white hunter“). Die im Titel versprochenen Damenabenteuer erscheinen hier und da in einem Nebensatz, doch jede Ex singt ein Loblied auf den untreuen Schwerenöter. Ulf Aschan konzentriert sich auf Anekdoten und liefert eine unübersichtliche, hagiografische Darstellung, die nur für den Familienrundbrief taugt. Er will vor allem seinen Patenonkel Bror Blixen (1886 – 1946) in gutes Licht stellen und dessen erste Frau Tania Blixen (Jenseits von Afrika)…