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    Romankritik: Kings of Cool, von Don Winslow (2012, Teil 1 der Reihe) – 6 Sterne

    Don Winslow schreibt einen ultra-coolen Mackerton, in dem Zeilen und sogar Kapitel oft nach zwei, drei Wörtern enden. Er erzählt von Drogenhändlern, Fahndern und Hippies in Südkalifornien, mit vielen kurzen, vulgären  Gewaltausbrüchen (oft Kopfschüsse) und interessanten Einblicken in den regionalen Wohnungs-, Dating- und BTM-Markt. Winslow springt zwischen verschiedenen Personengruppen und Zeitebenen, nicht immer hatte ich ganz den Überblick, vermisste ein Personenregister oder besser noch Organigramm. Zur Konfusion trägt bei, dass Winslow einige Figuren je nach Kontext mit unterschiedlichen Namen benennt und auch ein paar mir unbekannte Fachausdrücke, Slangvokabeln und Abkürzungen einstreut – klingt natürlich lässig (ich kenne nur das englische Original vollständig, fand aber auch in der deutschen Version Wörter…

  • Annehmbar,  Belletristik,  Buch,  Roman,  USA

    Romankritik: Zeit des Zorns, von Don Winslow (2010, engl. Savages, Teil 2 der Reihe) – 5 Sterne – mit Video

    Don Winslow erzählt ein dünnes Geschichtchen, mächtig aufgeblasen, kraftmeiernd krass. Der Stil ist betont ultracool, mit krass kurzen Kapiteln und Sätzen und krassen Sätzen über Drogen, Morde und Pornografie, die wir logo krass trocken wegstecken. Und auf den ersten 100 von 300 Seiten kommt kaum etwas in Gang: es gibt lauter Rückblenden auf die Vorgeschichte der Hauptfiguren, des Drogenhandels, sogar auf Republikaner versus Demokraten. Natürlich walzt Winslow schon hier die Gewalt aus, aber in unzusammenhängenden Rückblicken. Erst etwa auf Seite 100 (in meiner englischen Ausgabe) wird eine Hauptperson entführt, mit sehr dramatischen Forderungen für die Freilassung. Die Geschichte beginnt, jedoch erneut mit seltsamen Abschweifungen (die Entführte imaginiert seitenlang TV-Historienschinken). Warum…