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Rezension Ruhrpott-Spielfilm: Die Abfahrer (1978, Regie Adolf Winkelmann, mit Detlef Quandt; mit Szenen) – 9 Sterne
Der Film hat eine ganz seltene Frische und Unmittelbarkeit. Unterstrichen durch dezidiert unglamouröse Darsteller und Kulissen, ungehobelten Ruhrpottslang, hautnahe Kamera und die erdige, rockig-bluesige Musik der „Schmetterlinge“. Die Laiendarsteller bringen’s: Zahlreiche Mitspieler sind echte Laien, so die Charaktere in der Kneipe, die Brummikapitäne auf dem Rastplatz oder die Frauen im Eckladen, unter ihnen die Mutter des Regisseurs Adolf Winkelmann mit Küchenkittel und AOK-Brille. Vor den Dreharbeiten wurde vier Wochen lang geprobt, unplausibel Klingendes umgeschrieben. Keine Dortmunder Hausfrau, kein Dortmunder Stadtteilmacker klang danach so echt wie die Dortmunder Hausfrauen und Stadtteilmacker aus den „Abfahrern“. Der schließlich festgeschriebene Text wirkt immer noch wie improvisiert – und hat darum eine Lebensnähe, Dichte und…