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    Kritik Sachbuch: Der fremde Deutsche, von Umeswaran Arunagirinathan (2017) – 5 Sterne

    Der Autor, mit 12 aus Sri Lanka geflüchtet, heute dunkelhäutiger Herzchirurg in Deutschland, hat mit ausländerfeindlichen Patienten zu tun, die er darum besonders aufmerksam betreut, und scheitert an vielen Disko-Türen. Tolle Unterstützung bekommt er andererseits auch. Dieses Buch über einen südasiatischen Flüchtling in Deutschland beginnt in…  London, und dort lernen wir schlagartig zu viele Familienmitglieder kennen. Kurz danach stellt Umeswaran Arunagirinathan (*1978) seine… afghanische Ersatzfamilie in Deutschland vor, samt Kosenamen. Auch viele andere Vertraute des Autors in Hamburg und Kiel sind zunächst nicht-deutschstämmig: Iraner, Ghanaer, Japaner, Polen. Umeswaran Arunagirinathan auf Amazon (Werbe-Link) Teils interessant: Arunagirinathan schreibt teils Interessantes, aber nie gut. Die Sprache klingt fad, manchmal  verschluckt er wichtige Details,…

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    Rezension Indien-/Südasien-Reportagen: Age of Kali, von William Dalrymple (1998) – 8 Sterne

    Das Buch wurde 1998 abgeschlossen. Viele der Reportagen entstanden aber schon Anfang der 90er Jahre im Zeitschriftenauftrag und wurden 1997 oder 1998 für das Buch umgeschrieben oder mit einem Nachwort versehen. Neben „Indian Travels“ (Untertitel) enthält das Buch ausführliche Berichte aus Pakistan, Sri Lanka und La Réunion, aber nicht aus Nepal oder aus der indischen Diaspora. Einige Reportagen sind an die 30 Seiten lang, tiefschürfend historisch und doch voll lebendiger Details, Begegnungen und Beobachtungen. Andere Stücke beanspruchen nur wenige Seiten und wirken darum etwas blass – offensichtlich hatte die Redaktion nur einen kurzen Bericht bestellt, doch Dalrymple kann so viel so gut erzählen, dass man gern mehr lesen würde. Minister…

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    Eisenbahn-Weltreise: Ghost Train to the Eastern Star, von Paul Theroux (2008) – 6 Sterne

    Eine Zugreise 2006 von London nach Tokio und zurück – mit einigen längeren Flug-Abschnitten dazwischen. 1973 war Paul Theroux eine ähnliche Strecke gereist und sein Buch darüber, Basar auf Schienen, engl. The Great Railway Bazaar von 1975, wurde ein großer Erfolg. Lange Strecke: Dem Basar auf Schienen schickte Theroux weitere Eisenbahnbücher hinterher, unter anderem über China und Südamerika, bis er schließlich hier in Ghost Train to the Eastern Star die Railway-Bazaar-Route neu abreiste. Dieses Nachfolge-Buch erschien 2008; diesmal fehlen unter anderem Iran, Afghanistan, Pakistan, dafür gibt es neu Georgien, Turkmenistan, Kambodscha, Nordvietnam, einen Landgang in Sibirien). Der Vorgänger, Basar auf Schienen, lebt nicht von Ortsbeschreibungen und Landeskunde, sondern von den…

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    Kritik Sri-Lanka-Doku: Chandani und ihr Elefant (2010) – 6 Sterne – 1 Video

    Der Film zeigt Elefanten auf der Pinnawala-Elefantenfarm, im Udawalawe-Nationalpark, bei der Prozession und im Bananenfeld. Hauptfigur ist Kandula, der halbwüchsige Elefant der halbwüchsigen Chandani. Sie ist die Tocher des Chef-Elefantenführers von der Farm und soll sein Handwerk erlernen. Darum lebt Kandula im Vorgarten von Chandanis Familie, wo er zum Einstand die Wäsche von der Leine holt. Du musst noch viel lernen, hört Chandani da von ihrem Vater. Wenig Information: Der Zuschauer lernt nicht so viel: Der Film (gedreht 2006 bis 2008) ist reich an Atmosphäre und knapp an Information. Viele Szenen laufen ganz ohne Sprecher, nur mit süßlicher Musik und Umweltgeräuschen. Wir sehen keine Karte von Sri Lanka, wissen nicht,…

  • Thailand
    Annehmbar,  Asien,  Belletristik,  Buch,  Historisches Buch,  Hot Country Entertainment,  Interkulturell,  Roman,  Südostasien

    Malaysia-Roman: Töchter des Monsuns, von Rani Manicka (2003, engl. The Rice Mother) – 5 Sterne

    Ein Buch voller Leid, Unheil, Gewalt, Betrug, Niedertracht, Missgunst, Täuschung, Enttäuschung, Kriegsverbrechen, Trauer, Tränen. Geht es zwischenzeitlich friedlicher zu, weisen die verschiedenen Ich-Erzähler doch alle zwei Seiten düster auf ausstehende Tragödien hin. Zusätzlich raunen Wahrsager, dräuen Omen, wabern Traumfiguren. Man denkt zeitweise an einen Groschenroman. Schlichte Sprache: Obwohl die Ich-Erzähler immer wieder wechseln, klingen die Erzählstimmen weitgehend gleich – gesprochen wird ein sehr schlichtes, unambitioniertes und gelegentlich altmodisches Englisch, das sich für mich leichter lesen ließ als viele andere Romane, aber auch keinerlei Faszination erzeugte und wirklich hohe Bewertung verhindert (ich hatte die englische Ausgabe The Rice Mother; dt. Töchter des Monsuns). Obwohl viele Erzähler in diesem Roman aus bildungsfernen…

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    TV-Doku: Doppelleben – Tamilische Secondos in der Schweiz (2. Generation der Flüchtlinge) – komplette Doku hier – 5 Sterne

    Beat Bieri vom Schweizer Fernsehen SRF hat eine Doku über Tamilen in der Schweiz gemacht: Tamilen, die in den 80er Jahren vor Regierungstruppen aus Sri Lanka flohen, in der Schweiz aufgenommen wurden und dort blieben. Wie fühlen sich die Kinder dieser Tamilen, die mit Schweizer und tamilischer Kultur aufwuchsen? Wir sehen die Tamilen in der Schweiz, aber auch bei Besuchen in der Heimat – mit bewegenden Szenen, wenn sich Mutter und Sohn nach 14 Jahren Trennung wiedertreffen. Hier ist der vollständige Film, eingebettet vom Server des SRF: Ich habe diese Doku zuerst im deutschen Fernsehen gesehen und für meinen Geschmack blieben viele Fragen offen. Ein tamilischer Schönheitswettbewerb spielt eine viel…