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Kritik Biografie: Riefenstahl. Eine deutsche Karriere, von Jürgen Trimborn (2002) – 7 Sterne
Laut Vorwort traf Jürgen Trimborn 1997 die 94jährige Leni Riefenstahl persönlich. Er betont jedoch, dass die Begegnung oder Riefenstahls Autobiografie keinerlei historische Erkenntnisse verschaffe, weil alles dezidiert geschönt werde. Aus Leni Riefenstahls Privatarchiv erhielt Trimborn laut Vorwort wie andere Forscher nur ausgewählte, Riefenstahl-freundliche Unterlagen. Und Trimborn meint, auch ein erweiterter Archivzugang könne nur Vorgefiltertes zutage bringen (S. 16f), jede Kooperation der Riefenstahl bringe keine historischen Erkenntnisse. Mehrfach weist er ihr falsche Darstellungen bis hin zu „Geschichtsklitterung“ (S. 263) nach. Mehrfach fördert Trimborn offenbar in Details neue Erkenntnisse zutage, ohne dies groß herauszustellen, etwa zur Rolle Riefensteins beim Polenüberfall 1939 und bei der Verpflichtung von Zwangsarbeitern für ihren Tiefland-Film. Trimborns Erkenntnisse…