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Kritik Roman: Lucrecia515, von Lasha Bugadze (2013) – 1 Stern
Fazit: Der Autor hat eine interessante Plotidee: die Ehefrau lässt das Passwort ihres ehebrecherischen Mannes knacken, chattet unter seinem Namen mit der Konkurrenz. Doch Lasha Bugadze schreibt primitiv, vulgär, banal, unrealistisch und verwirrend. Nicht eine Sekunde lustig oder auch nur charmant. Rein raus rein raus: Der reiche Saucenfabrikant Sandro betrügt seine Ehefrau Keti unentwegt. Der Protagonist ist dabei so banal, schwanzgesteuert und irrational wankelmütig, dass er nicht charmiert. Der Text tönt teils aufdringlich vulgär, und die vielen kurzen Kapitel und Affären klingen wie rein raus rein raus. Im sehr leicht lesbaren Buch geht‘ s auch um, Zitat, „buschige Schambehaarung“, „Ficken“, um „Scheißen“ beim Aufriss; „ziemlich ideale Pimmel“ harpunieren „ihre rot…
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Bollywood-Schmalz: Salaam-e-Ishq (2007, mit Salman Khan, Priyanka Chopra, John Abraham, Vidya Balan) – mit Trailer & 4 Songs – 1 Stern
Insgesamt würde ich sagen: Viel zu langer Film mit vielen eigentlich interessanten Schauspielern, die flachen Text schrill komödiantisch oder stumpf apathisch vortragen. Ein Soap-Marathon. Amazon-Werbelinks: Bollywood | Shah Rukh Khan | Priyanka Chopra Was mich vor allem gestört hat: einige Schauspieler überziehen schrill komödiantisch, ihr Talent wird verschenkt, so etwa Akshaye Khanna und Priyanka Chopra im ersten Teil. Passabel scheint das Komödiantische noch beim Komiker Govinda (der als Taxifahrer eine Westlerin durch Indien kutschiert, die ihren indischen Freund sucht und am Schluss urplötzlich den Taxifahrer liebt) andere spielen demonstrativ apathisch und tragen dabei auch noch hohle, hölzerne Konzeptsätze vor, zum Beispiel Anil Kapoor, Priyanka Chopra im zweiten Teil und Salman…
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Italien-Bericht: Laura, Leo, Luca und ich: Wie man in einer italienischen Familie überlebt, von Stefan Maiwald – 1 Stern
Was ist dieser Maiwald nur für eine Quasselstrippe. Unbedarft hatte ich angenommen, es gehe um Italien. Stattdessen malträtiert Maiwald den Leser mit seiner Vergangenheit als Kampftrinker und Frauenverbraucher in so mediterranen Gefilden wie Braunschweig und Hamburg. Na danke. Dann listet Maiwald stolz die Zeitungen und Magazine auf, die eingingen oder verkauft wurden, nachdem er dort arbeitete. Kein Wunder. Thema verfehlt. Weggelegt.
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Hollywood-Roman: Und was wird aus mir, von Doris Dörrie (2007) – 1 Stern
Die ersten 120 Seiten schmerzten besonders: Da gibt es in der Jetztzeit des Romans zwei parallele Handlungen, und jeder Erzählstrang liefert auch noch eine Rückblende nach der anderen. Nach 30 oder 40 Seiten konnte ich mich auf keine Situation mehr einlassen, denn der nächste drastische Szenenwechsel war ja spätestens nach dem Umblättern zu erwarten. Zudem schildert Dörrie in erster Linie greinende Endvierziger, die jämmerlich der Jugend, der Liebe und dem Erfolg hinterhertrauern; dazu die selbstsüchtige Teenagerin Allegra. Was für ein Bestiarium. Das Ganze erzählt in einer gleichgültigen, nachlässigen Sprache, die nie befriedigt, erfreut oder charmiert, gelegentlich aber falsch ist. Kostprobe von Seite 152 inklusive vermeidbarer Wiederholung (Zitat): „Marko ist das…