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Rezension Kurzgeschichten: Wenn es klopft, von Christopher Kloeble (2009) – 3 Sterne – mit Presse-Links
Hier schreibt ein Deutscher über Deutsche: Humor, Leichtigkeit, Charme gibt es nicht. Alles ist betroffen, verletzt, klobig, freudlos, mechanisch, mild (w)irr, ein Buch aus der Leipziger Schreibfabrik. Eine Welt, die man gern wieder verlässt (Spurenelemente von Humor könnte man in zwei der elf Geschichten entdecken). Christopher Kloeble (*1982) schreibt einerseits über ihm vertraute Milieus – das oberbayerische Königsdorf (samt Familienheim und Top-Bäcker Reindl) und Studentenbuden in Leipzig, aber auch über Senioren auf Kreuzfahrt. Mehrere Geschichten laufen linear ab, ohne Rückblenden, keinen großen Zeitraum umfassend; so wirken sie, anders als etwa bei W. Somerset Maugham, nie wie Miniromane, sondern eher wie Skizzen und Impressionen. Einige dieser Kurzgeschichten haben ganz wenig Handlung,…
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Romankritik: Unter Einzelgängern, von Christopher Kloeble (2008) – 4 Sterne – mit Presse-Links
Die Handlung ist nicht ohne Finesse und phasenweise spannend mit zwei kleinen, gutbürgerlichen Familien und einer Geschichte in der Geschichte. Sie kreist aus unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen immer wieder um dieselben traumatischen Ereignisse. Ich habe nicht alles komplett verstanden, und meines Erachtens gleitet das Buch gegen Ende in ein irrelevantes Fabulierspiel ab (aber ich kann mich irren). Die Figuren der Mutter und einer Tochter hatten wunderliche Züge (wie auch einige Frauen in Kloebles 2009er-Erzählungsband Wenn es klopft zu Bizarrem neigen). Kloebles Sprache bleibt unauffällig lesbar. Gelegentlich baut er Dialoge ein, indirekte Rede fällt nicht auf, Humor auch nicht (außer beim Namen der Hauskatze). Kloeble (*1982) reitet wieder und wieder auf…