Rezension US-Komödie: Punch-Drunk Love (2002) – mit Trailer – 7 Sterne

Die leicht absurde Komödie von 2002 hat einen sehr eigenwilligen Stil, ohne dass ich die Besonderheiten gut in Worte fassen könnte. Auch der Hauptdarsteller ist eigenwillig – und selbstbezogen.

Das ergibt eine Mischung, die mich sehr gefesselt hat, auch wenn der Typ da vorn skurril bis dämlich agiert, und auf seine Zerstörungsaktionen hätte ich gern ganz verzichtet. Das Ganze ist staubtrocken inszeniert, ohne Comedy-Gekreisch (Hauptdarsteller Adam Sandler, Regie und Buch Paul Thomas Anderson).

Seltsame Gestalten:

Nicht nur der Hauptdarsteller wirkt leicht bizarr, auch diverse Nebenfiguren lassen einen zweimal hingucken – die anstrengende Schwester, der finster äugende Angestellte. Diese Leute sind nicht nur unkommentiert komisch, ohne komödienhaft zu spielen, sie agieren teils auch gegen jede Erwartung. Man weiß nie, was gleich passiert.

Das bringt dem Film einige Überraschungen ein, lässt das Drehbuch aber auch willkürlich wirken. Dazu kommt ein sehr ungewöhnlicher, teils perkussiver Soundtrack, der die Stimmen teils übertönt und insgesamt zu aufdringlich erscheint.

Leichter Autismus:

Zwischenzeitlich erinnerte mich der in sich versunkene Hauptdarsteller an Shah Rukh Khan als Asperger-Autist in My Name is Khan. Diese Assoziation habe ich gleich wieder weggeschoben, fand sie dann aber auch in einer anderen Publikumskritik. Die allgemeine Bizarrerie und die Isolation der männlichen Hauptfigur erinnerte mich auch deutlich an Mensch Kotschie.

Wegen der eigentümlichen Charaktere, wegen der besonderen Machart von Bildwirkung bis Hintergrundmusik und wegen der unberechenbaren Handlung erscheint Punch-Drunk Love eher als filmische Stilübung denn als Erzählkino.


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