TV-Bericht: Indien – Licht und Schatten (von Peter Kunz) – 5 Sterne

An der kurzen Doku von Peter Kunz haben mich mehrere Dinge gewundert: So heißt der TV-Bericht “Licht und Schatten”, doch das Thema war konkret die Unterdrückung der Frau (Vergewaltigungen, Stellung in der Gesellschaft). Da klingt der Titel “Licht und Schatten” viel zu allgemein (und “Licht” im Sinn von “Positives” zeigt die Doku gar nicht).

Dann wird die indische Sicht auf Frauen mit Bildern einer lasziven Filmtänzerin illustriert. Hier verwendet Peter Kunz aber ausgerechnet Szenen einer offenkundigen Parodie auf die südindische Filmindustrie vor 30 Jahren – die Schöne geht später zugrunde, der Auftritt ist nicht ernst gemeint (Kunz zeigt Ausschnitte aus The Dirty Picture mit Vidya Balan, hier der vollständige in der Doku verwendete Tanz).

Namasté, Herr Kunz:

Alle drei Minuten läuft Kunz persönlich über eine Straße und sagt zwei Sätze auf (im Hintergrund staunen die Inder). Das ist wohl Pflicht in einem TV-Bericht, ich selbst brauche es jedoch nicht.

Kunz lässt die renommierte und etablierte Künstlerin Shilpa Gupta ein paar sehr allgemeine Sätze über die indische Frau sagen. Doch was Gupta hier als Gesprächspartnerin qualifiziert, bleibt völlig unklar (Guptas Webseite, Wikipedia).

Beeindruckt haben mich jedoch die martialischen Bilder vom Selbstverteidigungstraining der Mädchen in Neu-Delhi und aus einem verfallenden Mietloch, in dem eine achtköpfige indische Familie haust. Freilich passte die Familie auch nicht recht zum impliziten Thema – das aber, andererseits, explizit gar nicht definiert war.


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