Rezension: Steirisches Wein- und Hügelland (2010, Reihe Falters Feine Reiseführer, Autor Werner Schandor) – 7 Sterne

Werner Schandor beschreibt Graz sowie die Steiermark westlich, südlich und östlich von Graz.

Übersichtliche Gliederung:

Schandor stellt zunächst knapp die vier Regionen plus Graz mit ihren Eigenheiten vor, dann folgen die großen Kapitel mit den Regionen en detail. Die vordere Umschlagklappe enthält eine Karte des Gesamtgebiets, dazu kommen je einseitige Karten der einzelnen Regionen wie Weststeiermark.

Sprache:

Der Autor, Textarbeiter und Textdozent Werner Schandor, Jahrgang 1967, schreibt ein vollmundiges, charakterstarkes und doch nicht eitles  Deutsch,viel besser als in seinem Thomas-Feigl-Roman, das ich so aus Reiseführern gar nicht kannte, mit gelegentlichen Spitzen wie etwa in dieser Regionaleinführung:

Die Weststeiermark ist ein aufgeräumtes Land, wo im Stadium fortgeschrittener Zersiedelung putzige und weniger putzige Häuschen auf den Hügelketten thronen.

S. 161 zeigt noch einmal den sprachlichen Aufwand, den Schandor fährt, und dass er für zwei gute Gags auch gern einen eklatanten Widerspruch stehen lässt:

…darunter auch ein Kürbisbier (ohne Kürbis geht in der südlichen Steiermark gar nichts). Gegen Voranmeldung lässt sich der Bierbrauer bei der Arbeit in die Bottiche lunzen… in der Destillerie Weutz zu Hochprozentigem verarbeitet. Das Resultat ist ein steirischer Whiskey – garantiert kürbisfrei!

Schandor lebt seit Kindheitstagen in der Region; dennoch erklärt er die Besonderheiten meist nachvollziehbar für Nichteingeborene. Allerdings sollte er stärker herausstellen, dass Buschenschanken weder heiße Speisen noch Kaffee anbieten.

Das gefiel mir weniger:

  • Highlights wie einzelne Restaurants oder Museen erscheinen nur im Lauftext und dann noch einmal im eng gedruckten, absatzlosen Adressteil unter einem Lauftext-Abschnitt; das spart Platz, wirkt aber unübersichtlich und undifferenziert; nur drei Must-sees pro Unterkapitel werden herausgehoben
  • meine Ausgabe erschien 2010
  • kaum Ortskarten, keine Wanderkarten
  • zwar einige schöne Fotos, aber warum mindestens zwei Skelette darunter?
  • als Highlights herausgehoben werden nur große Museen u.ä., aber nicht schöne Landschaften oder Restaurants
  • keine speziellen Restaurantempfehlungen; Restaurants und Buschenschanken erscheinen in langen neutralen Listen

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