Rezension Palaver-Spielfilm: Der Untergang des amerikanischen Imperiums (1986) – 7 Sterne

Aber sie reden nicht nur obsessiv vom Sex, bevorzugt dem außerehelichen. Die Wissenschaftler diskutieren sehr gelehrt auch Geschichte, Psychologie und Wirtschaft. Es bereitet einen gewissen Spaß, die Verhältnisse und Lügen allmählich zu durchschauen und mitzuerleben, wie – später – die Fassaden fallen.

Tabus beim Essenkochen:

Die Atmosphäre erinnert zeitweise an Ehepaare und andere John Updike-Romane. Abgesehen von einem kurzen Spaziergang, bei dem die Debatten nahtlos weiterlaufen, spielt der gesamte, 1987 Oscar-nominierte Film in wenigen Innenräumen und auf der Rasenfläche davor.

Die Diskussionen wirken mitunter etwas aufdringlich betont offenherzig – seht her, scheint Autor und Regisseur Denys Arcand zu sagen, wie mein Film die heiklen Themen in lockeres Parlando verpackt, Tabu-Inhalte beim Essenkochen andiskutiert. Mich überzeugt diese gewollt lässige Attitüde nicht (der Franko-Kanadier Arcand erinnert damit aber an einige französische Spielfilme).

Auch wenn die Schauspieler gute Figur machen, in einem Roman könnte ich den Dialogen besser folgen und nachsinnen.

Fortsetzung folgte:

Sehr interessant: Der Nachfolgefilm Invasion der Barbaren (2003) versammelt das selbe Personal 17 Jahre später. Es gibt zwischenzeitlich Reminiszenzen an Untergang des amerikanischen Imperiums, doch ist der Nachfolgefilm insgesamt lebendiger und abwechslungsreicher.


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