Kritik Doku: Geheimnisvoller Garten (2014) – 7 Sterne – 1 Video

Der Doku-Zweiteiler des renommierten Naturfilmers Jan Haft zeigt unentwegt hinreißende Bilder: Vögel und Hornissen in Super-Zeitlupe, aufblühende Blumen und hochschießende Pilze in Super-Zeitraffer und Makro-Superweitwinkel, jeweils im Studio nachvertont. Das Ganze aus nächster Nähe, in satten Farben und bei stets blauem Himmel.

Zusätzlich bewegt sich die Kamera oft horizontal, auch bei Zeitraffern und Nahaufnahmen. Idyllische Mustergärten und Bilderbuchhäuser; Menschen spielen kaum eine Rolle; Disney im deutschen Blumenbeet.

Bilder-Hammer:

So habe ich das noch nicht gesehen. Ich kenne jedoch nur die zweiteilige Fernsehausstrahlung (Frühling, Herbst), nicht die DVD und Bluray, die am 27.3.2015 erscheinen sollten (bei Amazon).

Die vielfach preisgekrönte Film fasziniert non-stop mit atemberaubendem Bildmaterial, das mitunter fast an Computergrafik erinnert. Dazu eine stark dramatisierende, anpreisende Sprecherstimme und aufdringliche Musik; so vergisst man fast das Thema selbst.

Wir erfahren zwar Interessantes über Maulwurf, Dahlie, Turmfalke und Zaubernuss; doch Geheimnisvoller Garten wirkt eher wie ein kunterbunter Videoclip, ein Werbestreifen, mit gelegentlichen Appelle für mehr Bio-Gärtnern und weniger Computerhockerei. Trotz allen Budenzaubers ist “Garten” immer noch leichter als das atemberaubend illustrierte, aber auch atemberaubend schwülstig vertonte und kommentierte “Grüne Wunder – Unser Wald” desselben Kamerakünstlers.


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