Indien-Spielfilm: Kama Sutra – Die Kunst der Liebe (1996, Regie Mira Nair) – 6 Sterne

Die Geschichte um Macht, Sex und Eifersucht hat was, wurde aber von Mira Nair sehr schwülstig geschrieben und inszeniert. Kaum vorstellbar, dass Inder im 16. Jahrhundert so offen und detailliert über Gefühle sprachen. Eigentümlich auch der engliche O-Ton in den indischen Kulissen – die Tempel von Khajurao, Lehmhütten, kerzenerleuchtete Märchenpaläste als Billigausgabe von Devdas (2002).

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Hauptdarstellerin Indira Varma (Maya) ist hübsch, wirkt aber kaum wie eine Frau, der die bestgebauten Männer des Sprengels verfallen; Sarita Choudhury als Königin Tara erscheint einen Tick zu gewöhnlich. Im interessanten, englischsprachigen Regiekommentar von Mira Nair ist zu hören, dass die zwei Frauen fast mit umgekehrten Rollen gespielt hätten. Attraktiv wie immer: Rekha als leicht neckisch-durchtriebene Kurtisanen-Ausbilderin.

Jede einzelne Kameraeinstellung ist ein Augenschmaus, ob in Erdfarben oder im blauen Licht eines nächtlichen Fests – aber genau das ermüdet auf Dauer, dieses betonte “Ich bin schön, stimmt’s”. Die drei attraktivsten DarstellerInnen sieht man ein paarmal nackt und auch beim Liebesspiel, ohne dass es wirklich deftig wird.

Kama Sutra: die aktuelle, mild erotische Fantasie einer aktuellen Regisseurin, mit Macht und viel Requisite ins mittelalterliche Indien gepfropft.

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