Rezension Hongkong-Roman: Suzie Wong, von Richard Mason (1957) – 8 Sterne

Thailand

Routiniert gut und sympathisch erzählte, völlig jugendfreie Geschichte um chinesische Barmädchen im Hongkong der 50er Jahre. Die Stadt, die Bar und die Menschen werden im Roman sehr lebendig. Das Buch steuert nicht auf ein eindeutiges Ende zu, so dass ich gespannt bis zur letzten Seite gelesen habe. Das Vorwort liefert interessante Hintergrundinformationen zur Stadt, zum Autor und zur Buchentstehung.

Eifersucht und Ehrbarkeit:

The World of Suzie Wong ist ein passender englischer Titel (dt. Titel einfach Suzie Wong), denn der englische Ich-Erzähler wohnt in einem Shorttime-Hotel und sitzt oft mit den Frauen an der Bar. Er schildert Eifersucht, krampfhaft behauptete Ehrbarkeit, Loyalitätskonflikte und fast unbegrenzte Käuflichkeit; ich habe die englische Version gelesen.

Schließlich verliebt sich der Ich-Erzähler in die analphabetische Bardame Suzie. Warum, ist nicht ganz klar: Sie sieht wohl gut aus und hat eine niedlich-kindliche Naivität – zeigt sich aber auch anstrengend launisch (Aschenbecher gehen zu Bruch), kindisch rachsüchtig und haarsträubend abergläubisch. Die Emotionen kochen hoch.

Fazit:

Insgesamt ein runder, atmosphärischer, stimmig fernöstlicher Roman. Gegen Ende habe ich sogar ein paarmal geschnieft. Reizvolle Einblicke, souveränes Kunsthandwerk.

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