Filmkritik Komödie: Julie & Julia (2009, mit Meryl Streep) – 4 Sterne – mit Video

Das ist kein vollwertiger Spielfilm. Es gibt kaum Drama, und die zwei Hauptfiguren begegnen sich nicht, obwohl sie es könnten. Zwischen den zwei Paaren im Mittelpunkt des Films herrscht zumeist allerkuscheligste Harmonie; eine kleine Krise beim jüngeren Paar wirkt unglaubwürdig und löst sich darum schon bald in Luft auf.

Meryl Streep spielt die Kochbuchautorin und TV-Köchin Julia Child, die es wirklich gab – offenbar samt den Eigenheiten im Film: die Figur agiert so monoton freundlich-extrovertiert wie ein Automat und redet unentwegt enervierend schrill, jedenfalls in der deutschen Synchro.

Der Plan der jüngeren Hauptfigur, 542 komplizierte französische Rezepte in 365 Tagen zu kochen, ist eh so schwachsinnig wie Speedklettern oder Schnellfresswettbewerbe. Diese jüngere Hauptfigur ist überdies eine kleine Angestellte – sie könnte die Aufgabe zeitlich oder finanziell kaum stemmen (auch wenn das dem lebenden Vorbild Julie Powell offenbar gelang).

Die Paris-Romantik in den 1950er Jahren mit lächelnden Markthändlern und sülzendem Akkordeon ist breitgetretener Kitsch. Die Sprünge zwischen den zwei Zeitebenen 2002 in New York und 50er Jahre in Paris gelingen dem Film jedes Mal gut. Regisseurin und Autorin Nora Ephron kann manchmal gut schreiben; aber hier überzeugt nicht mal das Buch, geschweige denn das filmische Ergebnis.



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