Rezension Diplomaten-Komödie: Der letzte Held von Afrika (1994, mit Sean Connery) – mit Trailer – 7 Sterne

Meist kurzweilig, eine deftige Satire von 1994 über hochmögende britische Botschaftsangestellte in einem fiktiven westafrikanischen Staat à la Nigeria. Häufig wirkt das Geschehen jedoch überaus unrealistisch, die Figuren derb überzogen, insbesondere einige der weißen Frauen und Botschafter Fanshawe. Die Afrikanerin Hazel erscheint im Film wesentlich vorteilhafter als im Buch – da greift wohl die politische Korrektheit (englischer Originaltitel A Good Man in Africa).

Der deutsche Synchrontext ist sehr gelungen und pfiffig, oft deutlich vergnüglicher als das Original. Dafür klingen die englischen Stimmen schön aristokratisch. Die würde ich am liebsten mit englischen Untertiteln konsumieren, doch Untertitel gibt’s auf meiner DVD gar nicht.

Die westafrikanische Highlife-Musik im Film gefällt mir, und Hauptdarsteller Colin Friels sieht blendend aus – viel besser als die Romanfigur beschrieben wird. Allerdings wirkt er trotz all seiner Intrigen und Flüche ein bisschen harmlos und kindlich.

Drehbuch-Co-Autor und Mitproduzent William Boyd lieferte 1981 auch die Romanvorlage und musste für den Film kräftig kürzen, anderes schrieb er deutlich um, ein paar neue drastische Witze passten auch noch rein; schon der Roman wirkte reichlich pubertär überdreht, doch der Film legt noch eine Schüppe drauf.

Sean Connery spielt im Film eine Rolle, die sich am Leben von Boyds Vater in Afrika orientiert. Gedreht wurde in Südafrika, die erste internationale Kinoproduktion dort nach Ende des Boykotts.

Unterhaltsamer Klamauk – von Kritik und Publikum (IMDB) nicht gern gesehen.


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